Rob_3Schwellenländer-Anleihen sind in vielen Portefeuilles hiesiger Investoren immer noch untervertreten. Zu Unrecht, findet Rob Drijkoningen von ING Investment Management.

Rob Drijkoningen ist Global Head of Emerging Markets Debt bei ING Investment Management.

Die Präferenz für den Heimmarkt sowie aufsichtsrechtliche Beschränkungen haben dazu geführt, dass vor allem institutionelle Investoren aus Industrieländern Schwellenländeranleihen eher untergewichten.

Es ist jedoch davon auszugehen, dass nordamerikanische und europäische Obligationenfonds ihre strategische Vermögensallokation zunehmend in Richtung Schwellenländeranleihen (Emerging Market Debt, EMD) umschichten werden, um die in der globalen Finanzkrise erlittenen Verluste auszugleichen und zudem ihre Asset-Allokation zu diversifizieren. Die Bedeutung der Schwellenmärkte lässt sich folglich kaum mehr ignorieren.

Volumen passt sich der Wirtschaftsleistung an

Schon allein das Ausmass der Bestände spricht für eine strategische Umschichtung: Der Anteil an Emerging Markets-Anleihen beträgt gemäss neusten Zahlen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) rund 12 Prozent (11,4 Billionen Dollar) des globalen Obligationenmarkts, dessen Gesamtvolumen sich auf etwa 96,7 Billionen Dollar beläuft. Im Vergleich dazu entfallen auf die Volkswirtschaften der Schwellenländer bereits 36 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.

Ich gehe davon aus, dass sich das Verhältnis von umlaufenden Schwellen- zu umlaufenden Industrieländeranleihen den Relationen der jeweiligen Volkswirtschaften aneinander angleichen wird.

Weltweiter Umschichtungstrend

Schwellenländer-Anleihen sind ideal positioniert, um von diesen weltweiten Umschichtungstrends zu profitieren. EMD-Titel bieten nicht nur im Vergleich zu den meisten investierbaren festverzinslichen Asset-Klassen ein überlegenes Risiko-Ertrags-Profil, sondern auch ein attraktives Diversifikationsprofil für globale Portfolios.

EMDs sind inzwischen eine interessante Anlagemöglichkeit: Nach zehn Jahren der Expansion bieten Unterformen wie «Lokalwährungen» oder «ausländische Unternehmensanleihen» jetzt attraktive, liquide Alternativen zu klassischen ausländischen Staatsanleihen.

Stark wachsende Segmente

Lokalwährungsanleihen und Unternehmensanleihen sind seit 2003 die am stärksten wachsenden Segmente. Diese haben ein Niveau erreicht, welches das Volumen umlaufender ausländischer Staatsanleihen weit übersteigt.

Speziell auf diese Anlageformen zugeschnittene Sondervermögen und strategische Allokationen hinken der Entwicklung aber hinterher. Über die Hälfte der EMD-Sondervermögen konzentrieren sich nach wie vor auf ausländische Staatsanleihen in Hartwährung.

Vom Early-Mover-Vorteil profitieren

Je schneller die strategischen Kapitalströme jedoch in die bislang vernachlässigten EMD-Segmente fliessen, desto rascher wird es hier zu einer Korrektur dieser globalen Allokations-Ungleichgewichte kommen.

Investoren, die sich schon heute positionieren, können vom «Early-Mover-Effekt profitieren

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