Nirgendwo sonst geben so viele Doppelbürger ihren US-Pass zurück wie in der Schweiz. Als Amerikaner hat man es hierzulande nicht so leicht wie auch schon.

 

imagescms-image-000042393Viele Hunderte Doppelbürger hätten ihren US-Pass aufgegeben, erzählt der US-Botschafter Donald S. Beyer (Bild) in der aktuellen Ausgabe der «Handelszeitung». «Im Moment ist das in der Schweiz ein grösseres Phänomen, als irgendwo sonst auf der Welt», schildert er im Interview.

Mit der strikteren Durchsetzung der US-Gesetze, sei der US-Pass nicht mehr so attraktiv, betont Beyer. Er selbst habe ein Konto bei der Credit Suisse, wie er kürzlich in einem Interview auf der Newsplattform «20min.ch» enthüllt. Damit bezahle er seine Rechnungen.

Amerikaner in der Schweiz auf Banksuche

So erhielt auch im Juni der in der Schweiz lebende Fotograf Scott Schmith ein Schreiben von Swissbankers Prepaid Services. Das Unternehmenerklärte das Ende der Geschäftsbeziehung und begründete den Schritt mit seiner amerikanischen Staatsangehörigkeit.

«Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte», wird er heute rückblickend im «Wall Street Journal» zitiert. «Zwei Monate später erhielt ich meine Schweizer Staatsangehörigkeit und entschied mich, meine alte zurückzugeben», erzählt Schmith. Vor knapp zwei Wochen lieferte er deshalb in der US-Botschaft in Bern seinen Pass ab.

Von der CS abgewiesen

Auch der 37-jährige Amerikaner John Roudabush, der für einen US-Medizingerätehersteller in Montreux tätig ist, wollte diesen Sommer mit seiner französischen Frau ein Haus kaufen und brauchte dafür ein Darlehen. Doch die Credit Suisse, bei der das Paar seine Konten unterhält, wies sie ab.

Auch andere Schweizer Banken lehnten ab, «obwohl nur ein paar offen meine Staatsangehörigkeit als Grund dafür nannten», wie Roudabush gegenüber dem «Wall Street Journal» erzählt. Auch Postfinance schickte Roudabush nach Hause. Dank der Staatsbürgerschaft der Frau half dem Paar schliesslich eine französische Bank weiter.

 

 

 

 

 

 

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