Die Swiss Life konnte mit der Marke AWD keine Berufseinsteiger mehr rekrutieren, sagt Bruno Pfister, CEO des Schweizer Lebensversicherers.

Die Swiss Life führte am vergangenen Mittwoch einen Investorentag in Zürich durch und gab dabei bekannt, die imagemässig angeschlagene Marke AWD aufzugeben.

Dazu sagt Swiss-Life-CEO Bruno Pfister der «NZZ am Sonntag» (Artikel nicht online), der Namenswechsel sei nötig geworden, weil man mit der Marke AWD keine Berufseinsteiger mehr habe rekrutieren können.

«Der Beraterstamm des AWD ist unter der Swiss Life von gut 6000 auf aktuell 4700 gesunken», so Pfister.

Abschrieber schon lange absehbar

Im Zusammenhang mit der Integration des AWD-Geschäfts in die Swiss Life nahm der Schweizer Versicherer eine Wertberichtigung von 576 Millionen Franken vor. Gemäss der Wochenendzeitung «Der Sonntag» war dieser Schritt bereits im vergangenen Frühling absehbar gewesen.

Weitreichende Folgen für die Swiss Life und andere Versicherer hat offenbar auch der kürzliche Bundesgerichtsentscheid zu den Retrozessionen in der Finanzbranche. Denn damit komme auch das Modell der Provisionen in der Versicherungsindustrie unter Druck, schreibt die «NZZ am Sonntag».

Kunden wollen Beratung nicht bezahlen

«Es gibt Entwicklungen, die das Provisionsmodell auch innerhalb unserer Industrie in Frage stellen», sagte Swiss-Life-CEO Pfister gegenüber der Zeitung. Die Folgen davon sind für ihn denn auch klar.

«Wenn Sie ein Provisionierungsverbot wie in England durchsetzen, gibt es für die Retailkunden keine Beratung mehr», so Pfister. Denn der Retailkunde sei nicht gewillt, die Beratung kostendeckend zu entschädigen.

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