Trotz der Aktienrallye im letzten Jahr ist der Anlagenotstand der Lebensversichewrungen und Pensionskassen akut. Für Immobilien-Anlagen gibt es Wartelisten.

Die Aktien bescherten den Pensionskassen zwar 2012 schöne Renditen. Doch wenn überhaupt, stocken sie ihre Bestände nur sehr selektiv auf. Nur die grössten Vorsorgeeinrichtungen wagen einen Ausbau bei den Small- und Mid Caps.

Alle Vorsorgeeinrichtungen drängen dagegen ungebremst zu den Immobilien. Die Nachfrage übersteigt das Angebot gemäss einer Umfrage des Fachmagazins «Schweizer Versicherung» bei weitem. Die Gefässe bei den grossen Anlagestiftungen der Credit Suisse, Helvetia, IST, Swiss Life, Swisscanto und Zürich Versicherung seien für neue Anlagen grösstenteils geschlossen.

Umfangreiche Wartelisten

Liegenschaften gelten als weniger riskant und garantieren eine konstante Ausschüttungsrendite, die 2 bis 3 Prozent höher liegt als die der Schweizer Staatsanleihen.

Viele Pensionskassen peilen daher bei den Immobilieninvestitionen die vom Gesetzgeber vorgegebene Höchstgrenze von 30 Prozent ihrer Anlagen an. Einige überschiessen das Ziel bereits. 

Als die Helvetia Anlagestiftung im Herbst 2012 eine Anlagegruppe Immobilien Schweiz lancierte, wurde diese mehr als 2,5-fach überzeichnet. Sie unterhält eine umfangreiche Warteliste.

Einkauf nur mit eigenen Liegenschaften möglich

«Im Rahmen der Positionierung für das Jahr 2013 greifen Überlegungen um sich, aufgrund der historischen Niedrigzinsstände und des damit verbundenen sehr eingeschränkten Performancepotenzials die Obligationenbestände strategisch oder zumindest taktisch zugunsten von Aktien oder Immobilien Schweiz zu reduzieren», wird Stephan Thaler, Geschäftsleiter der Anlagestiftung Swiss Life zitiert.

Bei der Anlagestiftung Swiss Life nimmt man Neuinvestoren bei der Anlagegruppe Immobilien jedoch nur noch dann auf, wenn sie sich mit Sacheinlagen beteiligen, sprich eigene Liegenschaften einbringen.

Sachwerte für Nachhaltigkeit

Die Anlagestiftung der Zürich Versicherung versucht dem Engpass bei inländischen Liegenschaften damit zu begegnen, dass sie eine Anlagegruppe mit europäischen Immobilien auflegt.

Daneben entwickeln die Anlagestiftungen neue Produkt, die in einem Umfeld von steigenden Zinsen nachgefragt werden. Das sind Produkte rund um Sachwerte wie Private Equity, Infrastruktur und zum Thema Nachhaltigkeit.

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