Die Schweizer sind nach den Amerikanern die grössten Anleger in Katastrophen-Bonds. Wer steht hinter diesen Investitionen, und was macht das Wachstum 2013 aus?

Ein Drittel aller weltweit ausgegebenen Katastrophen-Anleihen wird in der Schweiz gekauft. Zusammen mit den USA, wo 43 Prozent aller Cat-Bonds gezeichnet werden, teilt sich die Schweiz fast 80 Prozent des gesamten Cat-Bond-Marktes (siehe Grafik).

Anzahl Transaktionen nach Branche 2012

(Grafik: Anklicken zum Vergrössern)

Katastrophenanleihen oder eben auch Cat-Bonds sind Anleihen, die dem Emittenten – in der Regel Versicherungsunternehmen oder Rückversicherer – dazu dienen, den finanziellen Schaden, der ihnen durch Naturkatastrophen (perils) entsteht, zu kompensieren.

Weltweit wurden im letzten Jahr 5,9 Milliarden Dollar an neuen Katastrophen-Bonds ausgegeben. Sie machen damit den Löwenanteil der total 6,3 Milliarden Dollar an neu emittierten Insurance-Linked-Securities (ILS) 2012 aus, wie Studien des Rückversicherers Swiss Re und des britischen Versicherungsbrokers Willis Group belegen.

Engpass erreicht

Dass Schweizer Anleger in Cat-Bonds investieren, spüren auch die Anbieter, wie der Asset Manager GAM. Sowohl institutionelle, als auch Retail-Kunden würden ein grosses Interesse an dieser Anlageklasse zeigen, heisst es.

«Für den «GAM Star Cat Bond Fund» verzeichnen wir eine starke Nachfrage von Seiten der institutionellen wie auch der Wholesale-Kanäle. Dieser wachsenden Nachfrage nach unserem Fond steht allerdings eine begrenzte Zahl an Cat-Bonds im Gesamtmarkt zur Verfügung», erklärt Daniel Durrer, Head of Fund Distribution Intermediary Clients für Continental Europe bei GAM, die Marktentwicklung gegenüber finews.ch.

Mit 5,9 Milliarden Dollar an neuen Produkten jährlich sei diese Anlageklasse vergleichsweise klein. Entsprechend schwierig sei es, die herrschende Nachfrage zu decken. Dass Katastrophen-Anleihen sich einer derartige Beliebtheit erfreuen, erklärt sich Durrer aus zwei Gründen.

Erträge jenseits der traditionellen Anlageklassen

daniel_durrer_2Erstens: «Anders als die meisten Anlageklassen sind die Erträge aus Cat-Bonds weitestgehend unabhängig von makroökonomischen oder finanzmarktspezifischen Faktoren. Damit liefern sie Investoren einen bedeutenden Mehrwert hinsichtlich eines gut diversifizierten Portfolios.»

Zweitens: «Cat-Bonds sind interessant für eine steigende Zahl an Investoren, die im aktuellen, von geringem Wachstum geprägten Umfeld nach Ertragspotenzial Ausschau halten, und zwar jenseits traditioneller Anlageklassen wie Obligationen und Aktien», so Durrer.

Anhaltendes Wachstum

Obwohl der Cat-Bond-Markt relativ klein ist rechnet Durrer mit einem weiteren Wachstum. «In den vergangenen zehn Jahren ist der Cat-Bond-Markt jährlich um rund 20 Prozent gewachsen. Wir gehen davon aus, dass der Cat-Bond-Markt sein bisheriges Wachstum 2013 fortsetzt.»

Zudem rechnet Durrer damit, dass Kunden künftig vermehrt noch über «gepoolte» Anlagevehikel, zum Beispiel Fonds, in diese Anlageklasse investieren werden.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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