Die wuchernde Regulierung entpuppt sich als Hauptproblem der Branche – weltweit, aber auch in der Schweiz.

Was macht der Versicherungsbranche Kopf- oder Bauchweh? Einen Eindruck davon verschafft eine Studie mit dem Namen «Insurance Banana Skins». Der Beratungs- und Auditing-Konzern PwC befragte dafür – gemeinsam mit dem britischen Centre for the Study of Financial Innovation – rund 650 Branchenkenner: Versicherungsmanager, Regulatoren, Fachexperten.

Was sind die akutesten Risiken (also die Bananenschalen, auf denen man auszurutschen droht)? Dies die Frage, die dabei beantwortet werden sollte.

Die Antwort war dieses Jahr dieselbe wie bei der letzten Erhebung 2011: Die grössten Sorgen bereitet die Regulierung. So lautete das Ergebnis weltweit, so aber auch das Resultat unter den Befragten in der Schweiz.

Regulierung gleich Listen abarbeiten

Die schiere Masse an neuer Regulierung, welche über die Branche hereinbricht, mit Zusatzkosten und Ablenkung vom Geschäftlichen – dies sei dabei das grösste Problem, so der PwC-Report. Hinzu komme die Unsicherheit, ob, wann und wie Regulierungsvorhaben umgesetzt werden, ferner die Qualität der bereits bekannten Vorschriften.

Als Gipfel des Ganzen und abschreckendes Beispiel wurde von den Befragten in der Schweiz regelmässig das europäische Solvency-II-Projekt genannt. Wegen der immer komplexeren Regeln würden die Versicherer immer mehr mit dem Abarbeiten von Listen beschäftigt sein, als dass sie selber noch Entscheidungen treffen können.

Eine These aus der Studie: Die teils immensen Kosten für das Umsetzen der Regulierung könnten zu einer Aufspaltung innerhalb der Industrie führen – nämlich zwischen Gesellschaften, welche die Mittel dazu haben (finanziell und personell), und solchen, die diese eben nicht haben…

Weitere wichtige Sorgen-Themen der Schweizer Versicherungsbranche sind:

  • Produkte mit garantierten Leistungen: Die Anlagerenditen sind tief, aber was geschieht mit Produkten, die eine garantierte Leistung beinhalten? Die Teilnehmer aus der Schweiz äusserten grosse Bedenken gegenüber solchen Produkten.
  • Anlageperformance/Zinsumfeld: Fünf Jahre mit rekordtiefer Zinsen setzen die Industrie klar unter Druck. Ein Grossteil der Teilnehmer erwartet auch für die unmittelbare Zukunft keine grundlegende Änderung (also rasch anziehende Zinssätze).
  • Makroökonomische Entwicklung
  • Change Management: Es gibt erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaften, sich dem Marktdruck anzupassen.
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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