Das hat Folgen: Die grossen Versicherer in Europa rechnen mit neuer Konkurrenz – von Firmen wie Amazon.

Der Absatz von Sach-, Unfall- und Lebensversicherungen über digitale Kanäle könnte in Europa bis 2016 auf bis zu 25 Milliarden Euro pro Jahr ansteigen. Dies wäre gegenüber heute mehr als eine Verdoppelung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Accenture.

Dabei wurden die Verantwortlichen von 78 führenden europäischen Versicherern befragt. Im Schnitt kamen diese zum Befund, dass der Anteil digital vertriebener Policen von elf Prozent in diesem Jahr auf bis zu 18 Prozent des Neugeschäftsvolumens bis 2016 steigen dürften.

Massive Investitionen geplant

Laut den Daten der Consulting-Firma planen mehr als drei Viertel der europäischen Versicherer einen Ausbau ihrer Investitionen in die digitale Transformation ihrer Kundenkontakt- und Vertriebsfunktionen. Binnen drei Jahren sollen bei jedem Unternehmen durchschnittlich 27 Millionen Euro in diesen Bereich fliessen.

«Die Bewegung hin zu einem digitalen Geschäftsmodell ist für Versicherer unumgänglich, und unsere Studie zeigt, dass die Industrie stark in diesen Veränderungsprozess investiert», sagt Thomas D. Meyer, Country Managing Director Accenture Schweiz.

Strategie? Welche Strategie?

Neun von zehn europäischen Versicherern erwarten eine Verschärfung der Wettbewerbssituation im Versicherungsvertrieb innerhalb der kommenden drei Jahre. Dabei gehen fast zwei Drittel davon aus, dass diese Entwicklung von Wettbewerbern aus dem Lager der Nicht-Versicherer wie Google oder der E-Commerce-Giganten wie Amazon ausgehen wird.

Weitere Erkenntnisse der Accenture-Studie:

  • 60 Prozent der europäischen Versicherer geben zu, derzeit noch keiner digitalen Strategie oder dieser nur begrenzt zu folgen. 
  • Für fast zwei Drittel der europäischen Versicherer (59 Prozent) liegt die Top-Priorität ihrer Digitalisierungsstrategie darin, eine 360-Grad-Sicht auf ihre Kunden zu erhalten – über alle Kanäle hinweg. Andere digitale Hauptaufgaben liegen in der Verschlankung/Verbesserung der internen Prozesse (57 Prozent) sowie in der Verbesserung der Funktionalität für den (autarken) Kundenservice (56 Prozent).
  • Gefragt nach neuen Interaktionskanälen für Marketing, Vertrieb und Kundenservices planen zwei Drittel der Versicherer (67 Prozent) in den kommenden drei Jahren den Aufbau mobiler Services, gefolgt von Social Media (59 Prozent).
  • Darüber hinaus wollen die Versicherungsunternehmen mit Blick auf die vorausliegenden drei Jahre in Fähigkeiten und Ressourcen zur Verarbeitung von Big Data (53 Prozent) und unstrukturierter Daten wie Stimme und Video (40 Prozent) sowie mobile Technologien (36 Prozent) investieren.
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