Die Versicherungsbranche sieht sich bezüglich technologischer und digitaler Entwicklungen im Rückstand. Die Aufholjagd sei inzwischen Chefsache, kommt eine Studie von Accenture zum Schluss.

Auch die Versicherungswirtschaft hat erkannt, dass die Digitalisierung ihr Geschäft verändert. Laut Thomas Meyer, dem Schweiz-Chef des Beratungsunternehmens Accenture, kommt auf die Branche eine noch nicht dagewesene Ära des Wandels zu, die zu völlig neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen führt.

Aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie von Accenture geht zudem hervor, dass sich die Branche daraus enorme Chancen errechnet: Sach- und Unfallversicherer erwarten einen Anstieg der Prämieneinnahmen von fünf Prozent binnen drei Jahren, Lebensversicherer sogar eine Entwicklung von sieben Prozent.

Flucht nach vorne

Das Problem der Branche beschreibt die Studie aber auch: Sie hinkt den rasanten technologischen Entwicklungen im digitalen Bereich hinterher. Ein Fünftel der Unternehmen hat laut Studie nicht mal eine digitale Strategie. Und wo eine besteht, beschränkt sich diese mehrheitlich auf den Vertrieb.

Die Lösung der Versicherungs-Chefs heisst darum: Übernahmen. Laut Meyer ist das Thema digitale Transformation inzwischen Chefsache. Gemäss Studie, für die 141 führende Versicherer aus 21 Ländern befragt wurden, rechnen 59 Prozent der Versicherungsentscheider mit starken Zukäufen der Branche und Übernahmen einer Reihe von digitalen Versicherungs-Start-ups, um sich in puncto Digitalisierung besser aufzustellen.

Strategische Verankerung fehlt

Über 43 Prozent der Befragten haben bereits Start-ups übernommen oder planen dies in naher Zukunft. Auf der Einkaufsliste stehen Unternehmen aus den Bereichen Telematik, Big Data und Analytics sowie Vergleichsportale.

Was die Versicherer mit den übernommenen Start-ups dann wirklich anfangen, steht auf einem anderen Blatt. Laut Studie gehen bloss 22 Prozent der Befragten davon aus, das ein solches Investment tatsächlich einen Transformationsprozess im Unternehmen anstösst – weil die bestehenden IT-Strukturen ein Hemmnis darstellen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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