Die jüngsten digitalen Raubzüge gegen Banken spielen der Assekuranz in die Hände. Sie gehen von einem lukrativen Wachstumsmarkt aus. Doch es stellen sich auch Probleme.

cyber@shutterstock

Rund 100 Banken in 30 Ländern wurden Opfer eines beispiellosen virtuellen Bankraubs. Innerhalb von zwei Jahren wurde bis zu eine Milliarde Dollar von den Finanzinstituten gestohlen. Auch Schweizer Institute waren betroffen, wie das russische IT-Sicherheitsunternehmen Kaspersky Lab kürzlich mitteilte.

Verantwortlich für den Diebstahl ist laut Kaspersky eine internationale Hackergang mit dem Namen «Carbanak».

Immense Versicherungssummen

Das Unglück der Banken erweist sich jedoch als Steilvorlage für die Versicherer: Sie wittern bei Absicherungen gegen Cyber-Kriminalität ein lukratives Geschäft. Laut Experten werden Unternehmen mittelfristig eine Versicherungsdeckung von gegen einer Milliarde Dollar benötigen, wie die britische Zeitung «Financial Times» am Donnerstag (Artikel bezahlpflichtig) berichtete. Die maximale versicherbare Schadensumme belaufe sich derzeit auf 500 Millionen Dollar.

Dabei drohen sich auch die Versicherer am Thema Cyberkriminalität die Finger zu verbrennen. Laut «Financial Times» verändern sich in diesem Bereich die Risiken fast täglich und erschweren den Versicherern damit die Preisfindung für ihre Prämien. Zudem fällt es der Assekuranz schwer, systemische Risiken abzudecken. Dafür seien die Bilanzen der Versicherer zu klein, mahnen Experten. In die Bresche springen müssten hier die Regierungen. 

Markt mit Potenzial

Hinzu kommt: Viele Firmen könnten es sich nur leisten, Schäden von maximal 300 Millionen Dollar abzusichern, hiess es weiter. Bei einer Unterdeckung drohen Unternehmen somit Extrakosten von Hunderten Millionen Dollar, so die Befürchtung.

Gerade in Europa seien wenig Unternehmen gegen die Folgekosten von Cyberkriminalität versichert, mahnen Experten gegenüber dem Finanzblatt. Schätzungen zufolge ist der Markt auf dem «Alten Kontinent» 150 Millionen Dollar schwer. In den USA ist er noch zehnmal grösser.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.51%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.3%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.14%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.42%
pixel