Versicherer müssten viel zu viel Kapital anhäufen, echauffiert sich Swiss-Life-CEO Patrick Frost. Er sieht zwei Wege, das Problem zu umgehen, wovon eigentlich nur einer gangbar ist.

Das Hauptproblem der Swiss Life seien die über alle Massen überdosierten Regulierungen, welche die Branche zwinge, enorme Kapitalberge anzuhäufen, sagte Swiss-Life-CEO Patrick Frost zu «Reuters» anlässlich einer Veranstaltung der Schweizerisch-Amerikanischen Handelskammer am Mittwoch

«Wir ertrinken in unserem eigenen Kapital», so Frost.

Die Kapitalbasis der Swiss Life ist solid. Die Vorgabe der Finanz-Marktaufsicht war zu Jahresbeginn gemäss Wertung des Schweizer Solvenztests SST mit 146 Prozent (Stand Anfang Jahr) deutlich übererfüllt.

Zwei Wege aus der Misere

Frost, der seit knapp zwei Jahren den schweizweit grössten Lebensversicherer führt, sieht nur zwei Auswege, um der Situation zu entrinnen.

Erstens: Nach Lösungen suchen, die weniger Kapital binden. Zweitens: Den Regulator davon zu überzeugen, die Kapital-Anforderungen zu lockern. Der erste Weg sei dabei «viel einfacher zu gehen als der zweite», so Frost.

Die Swiss Life legt deshalb mehr Gewicht auf Diversifikations-Aktivitäten, die Kommissionsertrag abwerfen und nur wenig Kapital binden, wie auch finews.ch berichtete. Forciert wurde beispielsweise die Verwaltung von Immobilien- und Obligationenvermögen für Dritte. Expandiert haben ebenfalls die Vermittlung von Finanzkontrakten und die Betreuung von Liegenschaften.

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