Die Schweizer Privatversicherer haben ein Massnahmenpaket geschnürt, das sie für den rauheren Wettbewerb rüsten soll. Die Umsetzung bleibt allerdings unklar.

Die Schweizer Versicherer haben 2009 mit ihren knapp 50‘000 Beschäftigten in der Schweiz 4,2 Prozent des hiesigen Bruttoinlandprodukts (BIP) erwirtschaftet. Damit weise die Assekuranz die höchste Wertschöpfung pro Arbeitsplatz aller Branchen auf, betonte Erich Walser, Präsident des Schweizer Versicherungsverbands (SVV) am Dienstag vor den Medien.

Damit die Schweizer Privatversicherer in dem zunehmend härteren internationalen Wettbewerb auch erfolgreich bleiben, haben sie unter der Führung des SVV und mit dem Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen verschiedene Massnahmen definiert.

Strategie 2015

Dies nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, dass das Eidgenössische Finanzdepartement Mitte Dezember 2009 Ziele und strategische Stossrichtungen für die künftige Finanzmarktpolitik der Schweiz formulierte und eigene Massnahmen daraus abgeleitet hatte, welche dem SVV nicht weit genug gingen. Ausserdem fehlten verbindliche Zeitvorgaben, wie der SVV weiter monierte.

Unter dem Motto «Strategie 2015» will sich die Versicherungswirtschaft nun selber helfen. Mehr Wettbewerbsfähigkeit auf Schweizer Ebene will der SVV durch die, nicht ganz neue, Forderung nach Abschaffung der Stempelsteuer, die Abschaffung der Emissionsabgabe sowie die Abschaffung von Umsatzabgabe und Verrechnungssteuer erlangen.

Erweiterter Zutritt in Europa

Auf internationaler Ebene sollen die Äquivalenz der Anforderungen an Schweizer- und EU-Unternehmen, die internationale Anerkennung der schweizerischen Regulierungssysteme durch die Mitarbeit in internationalen Finanzgremien die Kompetitvität steigern.

Um die Wertschöpfung von Schweizer Privatversicherern zu steigern, müsse die Schweiz zudem einen erweiterten Zutritt zum europäischen Markt erhalten, hiess es weiter. So sollen ein Finanzdienstleistungsabkommen mit der EU und ein Freihandelsabkommen mit Nicht- EU-Staaten geschlossen und Gesetze über die berufliche Vorsorge BVG mit der EU-Pensionsfondsrichtlinie – analog zum «Modell Liechtenstein» – angeglichen werden.

Offene Fragen bleiben

Der Massnahmenkatalog umfasst noch weitere Initiativen für die Bereiche Life & Pension, Rückversicherung, Motorfahrzeug- und Sachversicherung und Krankenversicherung sowie Aspekte auf staatlicher Ebene.

Zur Umsetzung all dieser Massnahmen liess Lucius Dürr, Direktor des SVV, allerdings nichts verlauten. Die Frage, inwieweit Schweizer Privatversicherer im internationalen Umfeld künftig bestehen werden können, bleibt somit offen.

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