Die tiefen Zinsen haben 2016 den Gewinn des grössten Schweizer Sachversicherers belastet. 2017 will Axa Winterthur trotzdem kräftig in neue Geschäftsfelder investieren.

Von einem «guten Jahresergebnis trotz Tiefzinsphase» zu sprechen, wie es Axa Winterthur mit Blick auf das Jahr 2016 am Donnerstag tat, ist angesichts der präsentierten Zahlen wohl eine kommunikative Gratwanderung. Gegenüber dem Vorjahr schnitt der grösste Schweizer Sachversicherer, der vom französischen Axa-Konzern kontrolliert wird, nämlich in den meisten Belangen schwächer ab.

So ging das Geschäftsvolumen um 0,4 Prozent auf 11 Milliarden Franken zurück. Der operative Gewinn sank um 7,5 Prozent auf 829 Millionen Franken. Der Reingewinn fiel gar um 13,8 Prozent auf 801 Millionen Franken – das sind mehr als 100 Millionen Franken weniger als 2015.

Höhere Absicherungskosten

Gründe dafür sind laut dem Versicherer die gesunkene Reinvestitionsrendite bei festverzinslichen Anlagen sowie höhere Absicherungskosten; die Gewinnkraft habe zudem unter temporären Schwankungen bei Fremdwährungs- und Zinsabsicherungs-Derivaten sowie Wandelanleihen gelitten. Also im Wesentlichen Einflüsse, die sich aus dem Tiefzinsumfeld ergeben.

Leicht verschlechtert hat sich auch der im Metier zentrale Schaden-Kosten-Satz, der um 20 Basispunkte auf 86,2 Prozent anstieg, so die Mitteilung.

In der Schadenversicherung nahm das Geschäftsvolumen um 0,6 Prozent zu. Die Netto-Neuabschlüsse in der Motorfahrzeug- und Hausratversicherung legten um 62,7 Prozent zu, wie es weiter hiess.

Eintritt in den Gesundheitsmarkt

Im Kollektivleben-Geschäft konnten die Bruttoprämien im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent gesteigert werden. Im Einzelleben-Geschäft musste Axa Winterthur aufgrund des schwierigen Marktumfelds einen Rückgang beim Geschäftsvolumen von 17,1 Prozent hinnehmen. Auch das Neugeschäft erwies sich als rückläufig.

Dennoch will der Branchenprimus im Rahmen seiner Unternehmensstrategie 2020 weiter kräftig investieren. Wie weiter mitgeteilt wurde, plant Axa im Sommer 2017 den Eintritt in den Gesundheitsmarkt. Das Vorsorgeangebot soll zudem um um «einfache und digitale» Krankenzusatzversicherungs-Produkte ergänzt werden.

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