Peter Wirth vom Vorsorgeforum schreibt eine Replik auf den kürzlichen Kommentar von Herbert Brändli, Geschäftsführer der B&B Vorsorge.

Peter_Wirth_2Peter Wirth ist Geschäftsführer des Vorsorgeforums. Es wurde 1989 gegründet und will mit seiner Informationspolitik die komplexe Materie für die Öffentlichkeit leichter zugänglich machen und damit die Akzeptanz der 2. Säule verbessern.

Ihm gehören als Mitglieder an: private und öffentlich-rechtliche Vorsorgeeinrichtungen, Organisationen der Sozialpartner, der Schweizerische Pensionskassenverband, Pensionskassen-Experten, der Schweizerische Versicherungsverband, die Bankiervereinigung, Dienstleistungsunternehmen und engagierte Private.


Vor Jahresfrist war Herbert Brändli noch ziemlich kleinlaut. Die von ihm gegründete Sammelstiftung Profond hatte einen Deckungsgrad von knapp 85 Prozent, und die Zürcher Aufsicht rief energisch nach Sanierungsmassnahmen.

In der Zwischenzeit hat er seine Stimme wiedergefunden. Und wie. Herbert Brändli lässt keine Gelegenheit aus, sich zu äussern. Anlass ist meist die bevorstehende Abstimmung über den Umwandlungssatz. Brändli gehört zu den (sehr) wenigen Experten, die sich gegen die Senkung stemmen.

Feldzug mit kommerziellen Hintergründen

Er repräsentiert damit einsam die «Experten» im Komitee «Stiftungsräte und Pensionskassenfachleute gegen Senkung des Umwandlungssatzes». Und natürlich lässt er keine Gelegenheit aus, dabei gegen die Versicherer ins Feld zu ziehen.

Was nicht übersehen werden sollte: Die Sammelstiftungen der Versicherer sind seine direkten Konkurrenten. Sein Feldzug hat also durchaus auch kommerzielle Hintergründe. Während aber die Assekuranz mit der Vollversicherungslösung sehr vorsichtig rechnen muss, nimmt Brändli volles Risiko.

Vom Kollektiv abgesichert

Der letztjährige Börsenaufschwung hat ihn vor dem Absturz gerettet, was ihn wohl darin bestärkte, unter dem besonderen Schutz höherer Mächte zu stehen. Seinen Kunden, die davon nicht so überzeugt sind, verweist er auf den Sicherheitsfonds.

Man könnte von einem UBS-Geschäftsmodell sprechen. Seine Profond ist zwar nicht too big to fail und wird nicht vom Steuerzahler, dafür vom Kollektiv der 2. Säule abgesichert. Das nützt er in einer Weise aus, die nicht nur der Zürcher Aufsicht Missbehagen bereitet.

Politische Selbstdarstellung

Missbehagen muss auch bereiten, wie er mit jenen Kreisen fraternisiert, denen es mitnichten um die Versicherten und die Zukunft der Beruflichen Vorsorge geht, sondern allein um ihre politische Selbstdarstellung und Macht – den Gewerkschafts- und SP-Exponenten, die mit ihrem Kreuzzug gegen den «Rentenklau» die Ohren der Stimmbürger mit ihrer Ideologie zudröhnen. Was bezweckt Herr Brändli damit?


Lesen Sie Herbert Brändlis Kommentar «Rentner, wollt ihr denn ewig leben?» unter diesem Link.

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