Der Versicherungskonzern verfolgt im nördlichen Nachbarland ambitiöse Ziele. Er will bei Industriekunden mit neuen Spezialprodukten punkten.

Das Echo auf die neue Supply-Chain-Versicherung der Zurich ist gut. Der erste grosse Vertrag ist unterzeichnet. Deutschland-Chef Eduard Thometzek erwartet auch von der vor kurzem eingeführten Managerhaftpflichtversicherung für den Mittelstand einiges, wie er der FAZ verriet. Ganz neu im Programm ist eine erweiterte Rückrufversicherung für die Konsumgüter-, Ernährungs- und Genussmittelindustrie.


Spezialversicherungen machen bisher nicht einmal ein Fünftel der gesamten Beitragseinnahmen aus, die Zurich mit der Schaden- und Unfallversicherung erzielt. Aber das Segment wächst.

Gute Chancen im Schaden und Unfall

Zurich ist  im Schaden- und Unfallgeschäft mit Beitragseinnahmen von etwa 2,5 Milliarden Euro die Nummer sieben in Deutschland. Die Branche brauche neue Impulse, um aus der Stagnation zu geraten, die auch die Zurich trifft. Dank der Kooperation mit dem ADAC und dessen gut 17 Millionen Mitgliedern rechnet sich Thometzek gute Chancen auf einen steigenden Marktanteil aus, wie er der FAZ verriet. 50‘000 neue Verträge hat die Zurich Gruppe Deutschland 2009 gewonnen, und bis Ende 2010 sollen bis zu 100‘000 Policen hinzukommen.

Leben mit starken Zuwachsraten

In der Lebensversicherung beurteilt der Deutschland-Chef die Geschäftsentwicklung deutlich optimistischer als zu Jahresbeginn. Die Abschlussbereitschaft sei gestiegen, Zurich komme im Jahresverlauf auf «starke Zuwachsraten» und werde auch in diesem Segment deutlich besser abschneiden als der Gesamtmarkt.

Zukäufe im Auge

Thometzek kann sich weitere Zukäufe vorstellen: «Wir haben genügend Eigenkapital, sollten sich lohnende Möglichkeiten ergeben. Innerhalb der Zurich-Welt ist Deutschland ganz klar Investitionsland»,  sagt Thometzek der FAZ.

Gelegenheiten könnten sich vom Jahr 2012 an ergeben, wenn die verschärften EU-Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung griffen und dem einen oder anderen Anbieter möglicherweise die Luft ausgehe.

Bekenntnis zu Deutschland


Ein in der Assekuranz eher ungewöhnliches Bekenntnis zu Deutschland ist die Entscheidung des Konzerns, den Kundenservice, die Informationstechnik und andere arbeitsintensive Aufgaben für die Lebensversicherung zu bündeln.

Ein Produkt- und Dienstleistungszentrum mit 700 Mitarbeitern betreut neben dem deutschen Markt die Schweiz und Österreich. «Die Stückkosten je Versicherungspolice sind in Deutschland günstiger als bei einer Auslagerung nach Polen oder Indien. Das Modell rechnet sich. Wir werden es ausbauen und Arbeit nach Deutschland holen», sagt Thometzek.
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