Der enorme Druck macht Peter Forstmoser zu schaffen. Zieht der Swiss-Re-Präsident die Konsequenzen? An der GV soll «allenfalls» noch ein Mitglied zugewählt werden.

In der Mühle zwischen den Aktionären und der Finanzkrise soll Peter Forstmoser zunehmend Ermattungserscheinungen zeigen, wie aus Wirtschaftkreisen zu hören ist. Die Lust am Mandat scheint darunter zu leiden, zumal der Jurist seine Begabung, Konfrontationen auszuweichen, zurzeit nicht ausspielen kann.

Der Befreiungsschlag mit der Auswechslung des gescheiterten CEO Jacques Aigrain durch den bewährten Versicherungsmann Stefan Lippe entlastete vor einigen Tagen den Verwaltungsrat nur kurz. Auch der angekündigte Rücktritt der beiden Verwaltungsratsmitglieder Bénédict Hentsch und Thomas Bechtler brachte nicht wirklich Erleichterung für das Unternehmen.

Forstmoser in der Zwickmühle

Dass Forstmoser nicht mit Hentsch und Bechtler den Abgang suchte, hat verschiedene Gründe. Einer davon ist, dass die wahre Nummer eins im Aufsichtsgremium, nämlich Walter Kielholz, derzeit anderweitig schon voll gefordert ist - als Präsident der Credit Suisse. Vor diesem Hintergrund hat Forstmoser tatsächlich keine Möglichkeit, das Weite zu suchen, sondern muss die Geschäfte weiterführen.

Und da gibt es doch noch einige Pendenzen, bei denen Präsident Forstmoser in der Pflicht steht, und die er noch durchpauken muss. Zum Beispiel die Entlastung für das desolate Geschäftsjahr 2008 an der Generalversammlung vom 13. März 2009. Eine schwierige Prüfung. Auch das Plazet für die Schaffung von 160 Millionen Aktien für die mit Warren Buffetts Firma Berkshire Hathaway arrangierte Wandelanleihe ist noch nicht gesichert. Hier ist noch sehr viel Arbeit zu leisten. Schon aus diesen Gründen wird Kielholz seinen Präsidenten zum Weitermachen bewegen.

Visionäre Geistesblitze

Wie Peter Forstmoser das anstellen könnte, hat er im Prinzip bereits an der Generalversammlung vor einem Jahr geradezu visionär in Worte gefasst: «Vertrauen gewinnt man nicht über Nacht. Es braucht dafür Zeit. Fahren wir also auf dem eingeschlagenen Pfad mit Zuversicht weiter!» Selbst das Rezept, um das Vertrauen der Investoren zu stärken oder wieder zu gewinnen, hat er an jener denkwürdigen Veranstaltung geliefert: «...dafür müssen wir uns in der Kommunikation noch verbessern.»

Wer ist das neue Mitglied?

Einen interessanten Aspekt liefert die Einladung zur 145. ordentlichen Generalversammlung vom 13. März. Nach der Wiederwahl von Jakob Baer und von John R. Coomber ist folgendes traktandiert: «Allenfalls Wahl eines neuen Mitglieds». Dazu heisst es: «Der Verwaltungsrat behält sich vor, eine weitere Person für die Wahl in den Verwaltungsrat  vorzuschlagen. Eine allfällige Nomination wird vor der Generalversammlung bekannt gegeben.» Wer seine Stimmen nicht persönlich vertreten will, ist also gezwungen, sein Häkchen für eine Zustimmung zu einer allfälligen Wahl eines Unbekannten zu machen. Das ist zumindest ungewöhnlich.

Die Swiss Re hat auf ihrer Website derzeit weltweit verschiedene Stellen offen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.87%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.32%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.66%
pixel