Über die Hälfte der grossen Versicherungen schaffen in den letzten zwei Jahren einen Strategiewechsel. Nun herrscht durchwegs positive Stimmung.

Schmale Margen, mehr Regulierung, unsicheres wirtschaftliches Umfeld: Das sind die wichtigsten Herausforderungen, denen sich die Versicherungsbranche in den nächsten Jahren gegenübersieht.

Dennoch herrscht eine sehr positive Stimmung in der Assekuranz: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Konzernchefs grosser Versicherungen sind optimistisch über die Gewinnaussichten in den nächsten drei Jahren. Und auch die übrigen Versicherungs-CEO sind mehrheitlich zuversichtlich für die nähere Zukunft.

Zu diesem Ergebnis kommt der Insurance Industry Summary des «Global CEO Survey» von PriceWaterhouse Coopers. In der Untersuchung wurden die Konzernchefs von weltweit 57 Versicherungskonzernen befragt; mit 31 CEO führte PwC zudem vertiefte Interviews.

Es wird kräftig gespart

Bei der Befragung gaben 46 Prozent an, dass die Strategie ihres Unternehmens in den letzten zwei Jahren fundamental gewechselt habe – ein Anteil, der deutlich höher liegt in anderen Bereichen der Finanzwelt. 44 Prozent meldeten zumindest einige Modifikationen bei der Strategie.

Als aktuellster Erfolgsfaktor gilt derzeit der IT-Bereich: Über 60 Prozent der befragten Versicherungs-CEO erachten die Technologieentwicklung als treibende Kraft für Wachstumsinitiativen.

Auf der anderen Seite bleibt die Kostenseite entscheidend: So planen 58 Prozent der Versicherungs-Konzernchefs innerhalb der nächsten zwölf Monate weitere Sparschritte.

Versicherungen als Opfer der Banken

Im übrigen ist es in der Assekuranz wie überall: Man erwartet das stärkste Wachstum in den Schwellenländern – zuvorderst in China. 56 Prozent der Versicherungs-CEO glauben, dass die Emerging Markets in der Zukunft ihres Unternehmens wichtiger sein werden; auf der anderen Seite erwarten 44 Prozent das grössere Wachstumspotential in ihrem Heimmarkt.

Als ärgste Bedrohung gilt die Gefahr einer Überregulierung – sie wird von 79 Prozent genannt. Die Versicherungs-Chefs fürchten, dass ihre Branche Einschränkungen und Kontrollen unterworfen wird, welche ursprünglich für Banken erdacht wurden.

Ein Problem, das die PwC-Erhebung ebenfalls festmachte: Laut Einschätzung ihrer CEO haben es die Versicherungen schwer, den Wert ihrer Leistung zu kommunizieren. Deshalb – so die Konzernchefs – werden die Versicherungsaktien zu weniger attraktiven Preisen gehandelt, als sie es verdient hätten.

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