Swiss Life konnte den Absatz ihrer Produkte über AWD im ersten Halbjahr nur in der Schweiz steigern. Zugleich gingen die Erträge von AWD in der Schweiz zurück.

Der Lebensversicherer Swiss Life will künftig noch stärker auf den Verkauf seiner Policen via Drittkanäle wie AWD setzen. Der Boom bei den Versicherungsmänteln für Bankdepots ist mit dem Auslaufen der italienischen Steueramnestie abgeflaut.

Kosteneinsparungen beschönigen Bild

Doch der Kauf der AWD Anfang 2008 zeitigt weiterhin keinen nachhaltigen Erfolg: Nur mit massiven Kosteneinsparungen gelang es Swiss Life, die Betriebsmarge (Ebit) ihrer Vertriebstochter im 1. Halbjahr 2001 auf 8,2 Prozent leicht zu steigern. Dies geht aus dem am Mitwoch veröffentlichten Halbjahresbericht hervor.

Danach gingen 29 Prozent der seit 2008 erzielten Einsparungen von 324 Millionen Franken aufs Konto der AWD. Dennoch hat Swiss Life damit die Gefahr eines Goodwill-Abschreibers auf den überhöhten Kaufpreis der Anfang 2008 übernommenen AWD nicht gebannt.

Verluste in den «Wachstumsmärkten»

Gerade in Zentral- und Osteuropa verdoppelte sich der Verlust von AWD auf 3,2 Millionen Franken. Der Umsatz nahm um 4 Prozent ab, dabei hatte Swiss Life den Kauf von AWD damals mit derer starken Position in der strategischen Wachstumsmärkten gerechtfertigt.

Der von Swiss Life eingesetzte AWD-Chef Manfred Behrens lenkt das Augenmerk auf die im Hauptmarkt Deutschland erzielten Erfolge. Dort konnte AWD im ersten Halbjahr seinen Erlös immerhin um 2,2 Prozent auf 170 Millionen steigern, aber nur in Euro. Swiss Life musste zudem einen Rückgang der via AWD-Berater verkauften eigenen Produkten hinnehmen.

Hüst und Hott auch in der Schweiz

AWD gelang es, in England mehr Berater einzustellen, vermeldet der Finanzvertrieb am Mittwoch in einem Communiqué, was höhere Umsätze verspricht. Zunächst aber ging dort der Betriebserlös (EBIT) um fast 20 Prozent auf 2,7 Millionen Euro zurück.

In der Schweiz gelang es Swiss Life zwar, nach entsprechenden Schulung der AWD-Berater den Absatz eigener Produkte um 36 Prozent zu steigern. Allerdings ging damit ein Rückgang der Profitabilität um fast ein Viertel auf 3,2 Millionen Euro zusammen.

Die Zahl der AWD-Finanzberater sank insgesamt von 5'378 auf 5'086.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.03%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.7%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.43%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.47%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.37%
pixel