Am Tag nach dem Teil-Rückzug von Carsten Maschmeyer bei Swiss Life bleibt AWD Medienthema: Die ARD berichtet von drohenden Millionenforderungen.

Die ARD-Sendung «Panorama» berichtete gestern abend (Donnerstag, 9. Dezember), dass AWD beim Vertrieb von geschlossenen Fonds Provisionen von über 15 Prozent erhalten habe. Laut deutschen Gesetzen hätte AWD dann aber die Kunden jeweils über diese Provisionen informieren müssen.

Die Provisionen seien aber über eine diskrete Tochterfirma von AWD abgewickelt worden, so gemeinsame Recherchen von «Panorama» und dem Radiosender NDR Info. Zwischen dieser Tochter namens AIMS und der AWD wurden die Provisionen anschliessend aufgeteilt.

Gegenüber «Panorama» und NDR Info bestätigte der ehemalige Geschäftsführer der AIMS, Hermann J. Winkler, den Vorgang: «Für mehr als 75 Prozent der Produkte wurde eine Vergütung von mehr als 15 Prozent gezahlt. Der Vertriebsvertrag zwischen AIMS und AWD sah vor, dass maximal 11 Prozent Provision von der AIMS weitergegeben wurde.» Der Rest sei bei AIMS verblieben. Da jedoch beide Unternehmen dem AWD-Konzern gehörten, seien die gesamten Provisionen von über 15 Prozent in die Konzernbilanz eingeflossen, so Winkler weiter.

«Das könnte der Durchbruch sein»

Die Ereignisse geschahen rund ums Jahr 2000 – zur Zeit des Börsengangs von AWD. Den betroffenen Anlegern droht deshalb teilweise Verjährung. Auf der anderen Seite, so der Hamburger Finanzjurist Rüdiger Veil gegenüber NDR Info, könnte der Hebel der diskreten Kommissionen den betroffenen AWD-Kunden Chancen in einem Schadenersatzprozess einräumen: «Das könnte der Durchbruch sein».

In einem Communiqué weist AWD «die erneut erhobenen Vorwürfe des Norddeutschen Rundfunks über angeblich überhöhte Provisionszahlungen in den Jahren 1999, 2000 und 2001 mit Nachdruck zurück. Bei der ausgeübten Provisionspraxis steht und stand AWD im Einklang mit der geltenden BGH-(Bundesgerichts-)Rechtsprechung».

Tatsächlich hatte der Norddeutsche Rundfunk NDR bereits Ende September über überhöhte Provisionszahlungen bei AWD berichtet. 

 

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