Zu den bedeutenden Aktionären der Swiss Life zählt nun auch die Credit Suisse. Sie besitzt 5,38 Prozent. Was kann das bedeuten?

Was bewegte die Credit Suisse, die ehemalige Arbeitgeberin des Verwaltungsratsdelegierten und künftigen Präsidenten, Rolf Dörig, eine bedeutende Position in Swiss Life zu übernehmen? Ist es die Perspektive «German Swiss Life»?

Die Aktionärsstruktur verspricht jedenfalls eine interessante Entwicklung. Der Gründer der Swiss-Life-Tochter AWD und Verwaltungsratsmitglied in spe, Carsten Maschmeyer, besitzt bereits über 6 Prozent und hat 10 Prozent im Visier. Der «strategische» Partner Talanx erwirbt einen «dauerhaften Anteil» von bis zu 9,9 Prozent.

Zwei Grossaktionäre kontrollieren Swiss Life

Die drei bedeutendsten Aktionäre allein werden also demnächst über 25 Prozent des Aktien halten. Viel oder wenig? An der Generalversammlung 2006 waren 25,69 Prozent der Stimmen vertreten, 2007 waren es 29 Prozent, 2008 immerhin 30,3 Prozent – respektabel angesichts der Tatsache, dass nur 55 Prozent der Titel registriert sind. Aber nicht genug, um die zwei wichtigsten Aktionäre im Zaum zu halten.

Selbst mit Störfeuer eines dritten Aktionärs hätten Maschmeyer und Talanx allein mit ihren offengelegten Beteiligungen die Swiss Life im Sack, wenn sie denn zusammenspannten.  Dafür gibt es vorderhand aber keine Anhaltspunkte, auch wenn es heisst, Maschmeyer habe den Talanx-Deal eingefädelt. Zwar gibt es im Aktionariat noch einige Investmentgesellschaften, die namhafte Bestände von über 1 Prozent halten, aber die stark atomisierte Aktionärsstruktur – Swiss Life hat fast 200'000 Aktionäre – gibt den beiden Grossaktionären ein matchentscheidendes Gewicht.

Maschmeyer: «So wird man die Nr. 1»

Wie schrieb doch unlängst ein Blogger zur Situation der Noch-Swiss-Life Beteiligung MLP: «Sie ist unabhängig ausser von den Aktionären Talanx, Swiss Life, …». Ähnliches liesse sich zur Swiss Life sagen, auch wenn sich das an der Generalversammung vom 7. Mai in Zürich noch nicht zeigen wird. Am «AWD Erfolgskongress» zum Thema «Die Nr. 1 werden» hatte Carsten Maschmeyer im November 2008 erklärt, wie es läuft: «Die Nr. 1 wird man mit Mut, Fleiss, Beharrlichkeit und Überzeugungskraft». 2008 hatte er seine AWD der Swiss Life verkauft – zu einem Preis, der etwa dem heutigen Marktwert der Swiss Life entspricht – das Glanzlicht in Maschmeyers Trackrecord. Nicht das letzte wohl.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.47%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.38%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.26%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.28%
pixel