Stefan Lippe, jüngst als Swiss-Re-Chef abgetreten, rät seinen Branchenkollegen Geschäftsmodelle aus den Schwellenländern zu kopieren und Staaten zu versichern.

Per 1. Februar 2012 hat Stefan Lippe sein Amt als Swiss-Re-CEO an Michel Lies weitergegeben. Ganz aus der Branche verabschiedet hat er sich noch nicht.

«Die Versicherer sollten sich nicht scheuen, erfolgreiche Geschäftsmodelle in Schwellenländern anzuschauen und zu kopieren», rät Lippe gegenüber der «Financial Times Deutschland»(FTD). Er empfiehlt den Versicherern, sich Staaten als Kunden an Bord zu holen.

Zum Beispiel Mexiko

Als Beispiel nennt er Mexiko. Der Staat habe bei einer Versicherung das Erdbebenrisiko abdecken lassen, sagt Lippe.

Ähnliche Katastrophen-Versicherungen liessen sich laut dem Versicherungsfachmann mit diversen Staatsorganen auch in Europa abschliessen. Im Falle der Katastrophe würde eine vorher vereinbarte Summe an den Staat bezahlt.

Das Modell ist auch in Europa anwendbar

Regierungen können sich so die nötige Liquidität im Katastrophenfall sichern, während sich für Versicherungen ein neues, weitläufiges Geschäftsfeld eröffnen würde, schwärmt Lippe gegenüber der FTD.

In Europa würden die Staaten die Risiken heute noch oft selber tragen. Mit Blick auf die sinkende Bonität der Staaten ortet Lippe hier brachliegendes Potenzial für Versicherungen. Deren Kerngeschäft sei das Risikomanagement, so Lippe.

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