Die US-Steuerbehörde kenne gegenüber Schweizer Lebensversicherungen kein Pardon, sagen Spezialisten von Deloitte gegenüber finews.ch 

FATCA wurde vor allem mit Blick auf die Banken entwickelt. Es gilt aber für sämtliche Finanzhäuser, die irgendeine Form von Vermögensverwaltung betreiben. 

Und gerade den Lebensversicherungen bereitet die Umsetzung des «Foreign Account Tax Complance Act» grosse Kopfschmerzen. 

Die Wrapper-Produkte sind dem IRS ein Dorn im Auge

Uncle_Sam_und_leerer_Tresor_kleinMit Nachsicht dürfen sie kaum rechnen. So hätten sie in den letzten Jahren mit ihren Wrapper-Produkten die Aufmerksamkeit der amerikanischen Steuerfahnder erregt, weiss David Fidan, Forensikspezialist bei der Beratungsfirma Deloitte in Zürich.

In den Augen der US-Steuerbehörde IRS seien diese Versicherungsmäntel für Privatvermögen für Steuerhinterziehung besonders geeignet. 

Eine dicke Kröte zum Schlucken

Nun haben aber alle Lebensversicherungen die FATCA-Kröte zu schlucken, nicht nur jene, welche die Wrapper mit grossem Erfolg via Niederlassungen in Liechtenstein und Luxemburg vermarktet haben.

Ihr grösstes Problem: Anders als die Banken ist ihnen von Gesetzes wegen verwehrt, Kundenbeziehungen einseitig zu beenden.

Renitente Kunden können Versicherung in die Falle stürzen

Diese an sich sinnvolle Vertragsbedingung zum Schutz des Kunden, der der Versicherung Vermögensanteile für 20 Jahre und länger gegen ein Renditeversprechen abgibt, kann nun in Sachen FATCA zur Falle werden.

Das geschieht sobald ein Versicherer sich bei der IRS als «FFI» (Foreign Financial Insitution) registrieren lässt und FATCA umsetzen will, es aber mit einem widerspenstigen Kunden zu tun bekommt.

Renitente Kunden bleiben versichert

Anders als die Banken ist eine Lebensversicherung rechtlich verpflichtet, solch einen Kunden zu behalten, auch wenn dieser seine Unterschrift unter das berüchtigte «W9»-Formular verweigert und sich somit dem Transfer seiner Daten in die USA widersetzt.

FATCA zwingt die Versicherung in diesem Fall zwar nicht, die Kundenbeziehung aufzulösen. Doch will das betroffene Institut seinen «FFI»-Status erhalten, zwingt es FATCA, auf allen Einkommen, welche dieser Kunde auf US-Wertschriften erzielt, eine Quellensteuer an das IRS abzuführen. Die Rede ist im Moment von 30 Prozent.

Wer zahlt die Steuern?

Wer für diesen Pauschabzug aufkommen muss, ist die nächste Frage, die sich stellt. Denn das Versicherungsunternehmen hat dem Kunden in der Police in der Regel einen fixen Betrag garantiert.

Ein weiteres noch ungelöstes Problem: Im Fall der Wrapper schieben sich Versicherer und Bank die Verpflichtung zur Identifizierung des wirtschaftlich Berechtigten gegenseitig zu.

FATCA ohne Alternative

Ein Ausweg aus der FATCA-Misere zeichnet sich für die Lebensversicherungen nicht ab.  

Denn ohne «FFI»-Status können künftig auch Schweizer Lebensversicher nicht mehr sein, ist der Deloitte-Berater überzeugt.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.84%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.37%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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