Gegen 60 Kunden eines Produkts namens «Swiss Select Garantieanleihe» fühlen sich betrogen. Swiss Life bekam das Problem bei einer Firmen-Übernahme mitgeliefert.

Die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Vogl in Feldkirch kündigt eine Klagewelle gegen Swiss Life an. Im Zusammenhang mit einem Produkt namens «Swiss Select Garantieanleihe» seien «mehrere hundert Anleger geschädigt» worden: Die Verkäufer hätten die Kunden überredet, zusätzlich zu ihrem Eigenkapital noch einen Kredit aufzunehmen.

Später, so die klagenden Anwälte, kam heraus, dass das Produkt nicht funktionieren konnte: «Die Anleger haben daher ihr gesamtes Eigenkapital verloren und sitzen zusätzlich noch auf einem Schuldenberg bei der kreditgebenden Bank.»

Es konnte gar nicht funktionieren

Swiss Life hatte die strittigen Verträge indirekt übernommen: Die «Swiss Select Garantieanleihe» war von Capital Leben verkauft wurden – einem liechtensteinischen Versicherer, welchen die Swiss Life dann Ende 2006 übernahm. Das Produkt sei seit 2005 nicht mehr in Verkauf, so eine Swiss-Life-Sprecherin heute.

Die klagenden Kunden schöpfen Hoffnung aus einem Entscheid, welchen der Fürstliche Oberste Gerichtshof von Liechtenstein im März fällte: Er stellte in einem anderen Fall fest, dass die Versicherungspolice, auf der der «Swiss Select Garantieanleihe» basierte, niemals funktionieren konnte (mehr dazu hier). Die beklagte Versicherung wurde verpflichtet, sämtliche einbezahlten Gelder plus 5 Prozent Zinsen zurückzuzahlen. Hauptgrund der Rückzahlungsverpflichtung war, dass der Versicherungsnehmer nicht richtig aufgeklärt wurde.

«Prügel zwischen die Füsse»

Jetzt richten sich die Klagen gegen Swiss Life. In einer ersten Welle wurden 20 Klagen gegen die ehemalige Rentenanstalt eingebracht. Swiss Life habe «äusserst unkooperativ agiert, keine Auskünfte erteilt und überhaupt alles versucht, um den Geschädigten Prügel zwischen die Füsse zu werfen», so die Anwälte.

Ende August wird in diesen Verfahren erstmals verhandelt. Eine zweite Klagewelle mit etwa 40 weiteren Kunden soll demnächst eingereicht werden. 

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