Nach dem Ausstieg von Kooperationspartner Generali ist die Werthaltigkeit des übernommenen Finanzberaters in der Swiss-Life-Bilanz noch mehr in Frage gestellt.

Mit dem Verkauf der Fonds-gebundenen Lebensversicherungen von Generali wurde AWD in der Schweiz gross.

Nun bestätigt man am Schweizer Generali-Sitz was man im Markt seit der Übernahme des vormals unabhängigen Finanzberaters AWD 2008 durch die Swiss Life befürchtete: Nach fast 20 Jahren beendet die italienische Versicherungstochter die Zusammenarbeit.

Erfolgsprodukt mutierte zum Rohrkrepierer

Zuvor schon hatte Generali Schweiz den Verkaufsstopp für ihr einstiges Erfolgsprodukt angekündigt. Denn mit dem darin garantierten Rücknahmepreis war es im Niedrigzinsumfeld immer mehr zum Verlustbringer mutiert.

Dazu kommt, dass bei schrumpfenden Garantien immer weniger Kunden ihr Geld in Fonds mit hohen Gebühren parkieren wollen. AWD hatte ohnehin mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. 

«Der Verlust ist negativ für die Swiss Life»

«Generali ist ein wichtiger Kunde für AWD Schweiz», sagt Fabrizio Croce, Finanzanalyst bei Kepler Capital Markets. «Der Verlust ist negativ für Swiss Life.»

Nicht nur dürften damit die Erlöse im Schweizer Geschäft Swiss-Life-Geschäft weiter schrumpfen. Es droht auch die Abwanderung weiterer AWD-Berater.

Umbenennung ist kaum eine Lösung

Nach dem Klagereigen in Deutschland, Österreich und in Liechtenstein, bleibt AWD damit ein wunder Punkt für Swiss Life.

Es stellt sich einmal mehr die Frage, wie nachhaltig der Goodwill auf der AWD-Position in der Bilanz ist», folgert daher Croce am Freitag in seiner «Morning Expresso Note» (online nicht verfügbar).

Die Gefahr, einen hohen Abschreiber auf dem überhöhten Preis vornehmen zu müssen, den Swiss Life für AWD gezahlt hat, würde auch mit der angeblich geplanten Umbennung der Problemtochter nicht geringer, von der Gerüchte berichten.

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