blumer_fur_kleinDer Swiss Re-Verwaltungsrat verabschiedet den jungen Chief Investment Officer auf 1. November und will rasch einen Nachfolger bestimmen.

Einen Grund für den Abgang nennt der Rückversicherungs-Konzern nicht, offen bleibt auch, wohin David Blumer wechselt.

2008 sorgte Walter Kielholz, der heutige Verwaltungsratspräsident von Swiss Re, dafür, dass Blumer von der Credit Suisse, wo er das Asset Management geleitet hatte, zur Swiss Re übertreten konnte.

Beim Rückversicherer zeichnete Blumer, Jahrgang 1968, seither als Chief Investment Officer für das Asset Management verantwortlich. Kielholz war damals Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse und hatte kurz zuvor Brady Dougan als neuen CS-CEO eingesetzt. 

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Bei der Swiss Re sorgte Blumer bald für Aufregung, weil er das eigene Asset Mangement zunehmend durch Mandate an Dritte ersetzte. Einige davon entpuppten sich als teure Flops. 

Am meisten Schlagzeilen gab es, als er Anfang 2009 als bestbezahlter Versicherungsmanager und teuerster Swiss-Re-Mann überhaut bekannt wurde: Obwohl erst seit Mai 2008 bei Swiss Re, umfasste sein Paket für jenes Jahr 14 Millionen Franken. Als die Summe im damaligen Krisen- und Sparumfeld bekannt wurde, fachte sie die latenten Filz-Gerüchte neu an.

Ein Zusatzjob für das jüngste Geschäftsleitungsmitglied

Danach wurde es ruhiger um den jungen Manager. 2010 wurde Blumer zusätzlich zum Chairman der Geschäftseinheit Admin Re ernannt, die geschlossene Lebens- und Krankenversicherungsbestände übernimmt.

Nun verabschiedet Kielholz seinen Protegé mit viel Lob: «Der Verwaltungsrat bedauert David Blumers Entscheid sehr. Er hat Asset Management über vier Jahre erfolgreich geleitet. In seiner Funktion als Chief Investment Officer hat er ein konsequentes Asset-Liability-Management eingeführt und hervorragende Returns on Investment erwirtschaftet.» 

Gibt es schon einen heissen Nachfolge-Kandidaten?

Fabrizio Croce, Versicherungs-Analyst bei Kepler Capital Markets, sieht eine mögliche Erklärung für den Abgang: Inzwischen sei klar geworden, dass Blumer keine Chance habe, dereinst Michel Liès als CEO zu ersetzen. Positiv beurteilt Croce, dass Blumer bei Swiss Re ein konsequentes Asset-Liability-Management einführte. Der Abbau der Risiken sei aber der leichtere Teil gewesen (zumal Blumer den vorherigen asset mess seinem Vorgänger anlasten konnte). Nun aber stehe die schwierigere Aufgabe an, nachhaltig gute Renditen zu erwirtschaften, ohne die Risiken zu steigern.

Laut Croce gibt es wenig Zweifel über den Nachfolger: Guido Fürer, Head of Chief Information Investment Office, böte eine «extrem solide» Lösung.

 

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