Justin Thomson, Manager des European Smaller Companies Equity Fonds von T. Rowe Price, erläutert, warum die Aussichten für diese Assetklasse weiterhin gut sind.

Justin ThomsonEuropäische Small-Caps gehörten im vergangenen Jahr zu den Assetklassen mit der besten Wertentwicklung

Da Small-Cap-Aktien bei Aktienmarkt-Trends oft das Feld anführen, überrascht es nicht, dass sie auch bei der jüngsten Erholung der Aktienmärkte vorne mit dabei waren. Seit der weltweiten Finanzkrise gehört diese Assetklasse zu den Top-Performern.

Nun mögen einige Anleger befürchten, dass der Zug nach einer Phase so solider Gewinne abgefahren ist. Laut Justin Thomson, Manager des Fonds European Smaller Companies Equity von T. Rowe Price, ist dies jedoch nicht der Fall. Er ist der Ansicht, dass die Kurserholung bei europäischen Small Caps ein Umkehrtrend der Hausse ist, welche die «Mega-Caps» in den neunziger Jahren erlebten.

Daher bieten Small-Caps Anlegern seiner Einschätzung zufolge nach wie vor die Chance, sowohl von kurzfristigen als auch von langfristigen Trends zu profitieren. Am wichtigsten ist laut Thomson, dass die Bewertungen der Assetklasse angesichts ihres Entwicklungsverlaufs und im Vergleich zu Large-Caps trotz der starken Wertentwicklung verhältnismässig attraktiv geblieben sind.

Gute Aussichten für Small-Caps – mehr Fusionen und Übernahmen zu erwarten

Die M&A-Aktivitäten in Europa haben in den vergangenen Jahren zwar ein historisches Tief erreicht, dennoch nahmen Anleger aus Übersee Gelegenheiten wahr, von der aktuellen Marktanomalie zu profitieren, wie Thomson anmerkt. So waren insbesondere US-Firmen aktiv, die die niedrigen Bewertungen nutzten und europäische Franchiseunternehmen kauften.

Auch innerhalb Europas fanden einige grössere Übernahmen statt. Laut Thompson besteht auch weiterhin Potenzial, dass die Anzahl der Fusionen und Übernahmen bei Small-Caps zunimmt, vor allem, da die Unternehmen momentan sehr liquid sind.

Starke Unternehmen

Small-Cap-Investitionen könnten sich für Anleger durchaus als lohnenswert erweisen. So würden sie nicht nur niedrigere Preise für solche Unternehmen zahlen, sondern auch von den Vorteilen eines Unternehmenssektors profitieren, dem es ausgezeichnet geht. Europäische Unternehmen konnten durch Kostensenkungen grössere Fortschritte erzielen, was zu mehr Ertragskraft und Cash-Flow-Generierung führte.

Die Bilanzen sind nach einer längeren Phase der Entschuldung besonders solid, wobei die Unternehmen ansehnliche Liquiditätsreserven aufgebaut haben. Für Anleger bilden solide Bilanzen die Grundlage kontinuierlicher Gewinne durch Dividenden und Aktienrückkäufe, und für Unternehmen fungieren sie in turbulenten Zeiten als Puffer. Thomson sieht diese positive Entwicklung bei den Bilanzen als bedeutenden Faktor, der künftige Gewinne fördert.

Wenig Aktien-Research als Chance

Small- und Mid-Cap-Unternehmen erhalten von Analysten nicht allzu viel Aufmerksamkeit. Begrenzte Research-Aktivitäten führen auf Small-Cap-Märkten zu Ineffizienzen. Deshalb ist für erfahrene Investoren ein beachtliches Potenzial vorhanden, Mehrwert zu erzielen, indem verborgene Chancen entdeckt werden, bevor diese einem breiteren Anlegerpublikum bekannt werden.

Längerfristige Trends

Auch wenn einigen Anlegern das aktuelle Umfeld nicht sonderlich attraktiv erscheint, bestehen laut Thomson langfristig attraktive Chancen, die für ein Engagement in Small-Caps sprechen. Kleinere Unternehmen sind Vorreiter bei kreativen Entwicklungen und setzen die besten neuen Ideen um, die langfristig zur Förderung des BIP-Wachstums beitragen. Die grosse Vielfalt der Unternehmen, die Anlegern zur Verfügung stehen, ist ebenfalls äusserst attraktiv.

Die Asset-Klasse umfasst Kleinunternehmen (in einigen Fällen Start-up-Unternehmen), die oft vielversprechende Technologien entwickeln, was zu hohen Wachstumsraten führen kann. Ausserdem bieten Small-Caps im aktuellen Umfeld mit eher niedrigen Wachstumsaussichten potenziell höhere Wachstumsraten, und zwar auf einem Niveau, wie sie anderswo kaum zu finden sind.

Wertentwicklung bei Small-Caps langfristig besser

Thomson ist der Ansicht, dass es wichtig ist, sich auf grundlegende Fakten zu stützen. So boten Small-Caps beispielsweise in der Vergangenheit langfristig eine bessere Performance als Large-Caps. Es heisst, dass Small-Cap-Aktien höhere Risiken bergen als Large-Cap-Aktien, und dies legt den Schluss nahe, dass Small-Cap-Aktien höhere Gewinne liefern sollten.

Betrachtet man einen längeren Zeitraum, so zeigt sich eindeutig, dass Small-Caps langfristig tatsächlich eine bessere Performance bieten als Large-Caps.

Doch Thomson weist darauf hin, dass es wichtig ist, sich im Klaren zu sein, dass es kürzere Phasen gab und geben wird, in denen Small-Caps im Vergleich zu Large-Caps eher wenig Gewinn bringen. Den perfekten Anlagezeitpunkt zu treffen, ist äusserst schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Dies heisst, dass es nötig ist, mit einem längerfristigen Horizont zu investieren.

Chancen stehen weiterhin gut

Da die Geldpolitik äusserst günstig ist und das Chance-Risiko-Verhältnis im Vergleich zu Anleihen attraktiv bleibt, ist im Bereich Small-Caps noch viel Raum für Wertsteigerungen vorhanden. Sogar wenn wir eine kurzfristige Konsolidierungsphase innerhalb dieser Assetklasse erleben sollten, muss das nicht zwingend negative Auswirkungen auf die Anlageklasse als solche haben, so Thomson. Dies böte Zeit für strategische Überlegungen und gäbe den Anlegern Zeit, eingehend zu prüfen, ob die Bewertungen der Aktien tatsächlich angemessen sind.

Laut Thomson bleiben die Aktienbewertungen attraktiv, und beim Einschätzen künftiger Gewinne spielen Bewertungen durchaus eine Rolle. Für Anleger mit risikobereinigten Portfolios können sich Anlagen in Small-Caps weiterhin als vorteilhaft erweisen, wenn sie sich auf Fundamentaldaten konzentrieren.

  • Das White Paper von T. Rowe Price zu den European Smaller Companies finden Sie unter diesem Link.

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