David Stanley, Manager des Euro Corporate Bond Fund, rechnet dieses Jahr mit einer Seitwärtsbewegung des Markts, einer moderaten EZB-Politik, einer leichten wirtschaftlichen Erholung in Europa und einer niedrigen Inflation, was die europäischen Märkte für Festzinsanlagen stützt.

David Stanley

Der europäische Markt für Unternehmensanleihen bewegt sich seit Jahresbeginn innerhalb einer engen Kursbandbreite, wobei sich der politische Aufruhr um die Wahlen in Italien und die Ereignisse in Zypern bislang nicht allzu stark ausgewirkt haben. Die Fundamentaldaten von Unternehmensanleihen bleiben stabil und Unternehmen betreiben eine konservative Ausgabenpolitik. Wo finden aktive Manager nach einem herausragenden Jahr 2012 nun noch interessante Risiko-Ertrags-Verhältnisse?

„Anlegern, die bereit sind, ihren Horizont über die Grenzen der Benchmarks hinaus zu erweitern, steht bei verschiedenen Kapitalstrukturen eine Reihe von Anlagechancen offen“, so Stanley. Im Zentrum der Strategie stehen Unternehmensanleihen in Euro mit Investment-Grade-Status. Doch Stanley sucht auch nach Wegen jenseits des Benchmarks, um den Wert seines Portfolios zu steigern und das Risiko zu kontrollieren. Er ist der Ansicht, dass in einem Marktumfeld, das manchmal auch für erfahrenste Anleger eine Herausforderung darstellt, durchdacht und wohlüberlegt die gesamte Bandbreite der Anlagemöglichkeiten genutzt werden sollte. Der Weg zur Rendite ist zwar steiniger geworden, doch Stanley glaubt, dass flexible und innovative Manager von diesem Umfeld profitieren können.

Kapital schützen und den Wert steigern

Die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit haben gezeigt, dass man das Länderrisiko in Portfolios mit Unternehmensanleihen steuern sollte, um je nach Gegebenheiten Kapital zu schützen und den Wert zu steigern. Die grösste Bedrohung für die europäischen Märkte ist eine Herabstufung von Italien oder Spanien auf Sub-Investment-Grade, was erhebliche Auswirkungen auf spanische und italienische Unternehmensschulden hätte (die zusammen eine Marktgewichtung von 15 %1 ausmachen). Stanley geht nicht unbedingt davon aus, dass dies eintritt, trotzdem meint er, dass „Investoren flexibel sein müssen, um im Falle eines exogenen Ereignisses das Risiko kontrollieren zu können“.

Banken aus peripheren Ländern Europas reagieren besonders sensibel. Zur Verlustabsicherung investiert Stanley selektiv in gedeckte Schuldverschreibungen ausserhalb des Benchmarks, anstatt direkt in ungesicherte Bankschulden zu investieren. Gedeckte Schuldverschreibungen werden oft zwei Rating-Stufen höher bewertet als ungesicherte Bankschulden. Das heisst, dass sie ihr Investment-Grade-Rating mit höherer Wahrscheinlichkeit behalten, sollte ein Land auf Sub-Investment-Grade herabgestuft werden.

Agency-Anleihen bieten Chancen auf Renditesteigerung

Die Länderrisikoprämie kann für aktive Manager auch eine Chance darstellen. So bieten öffentliche Unternehmen in einem sich erholenden Markt für Anleihen aus Peripherieländern bessere Aussichten für die Renditeentwicklung. Laut Stanley gibt es „spanische Agency-Anleihen mit einer ausdrücklichen staatlichen Garantie, die gleich bewertet werden wie Staatsanleihen, jedoch breiter gehandelt werden“.

Bei Aufsteigern einsteigen

In Zusammenarbeit mit dem Team für Hochzinsanleihen von T. Rowe Price erkennt Stanley im unteren Bereich der Kapiatalstruktur selektive Chancen im europäischen Hochzinsanleihenmarkt. Das Team sieht weiterhin Mehrwert in Hochzinsanleihen, trotz des Preisaufschwungs im Jahr 2012. Solange die Zinsen niedrig bleiben, fördern Angebot und Nachfrage weiterhin die Wertentwicklung. Die Bewertungen für europäische Staatsanleihen deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung durch die EZB gering ist, während andere wichtige Märkte in den Industriestaaten Zinserhöhungen nicht einkalkulieren. Ausserdem stützen die Fundamentaldaten von Unternehmensanleihen weiterhin die aktuellen Spread-Bewertungen, da die Ausfallrate gering ist (für 2013 wird eine globale Ausfallrate von 2,7 % erwartet).

„Wir gewichten diese Assetklasse nicht besonders stark“, meint Stanley. Doch wer sich nicht von Benchmarks einschränken lässt wie Stanley und das Team für Hochzinsanleihen, kann Unternehmensemittenten ausmachen, die kurz davor stehen Investment-Grade-Status zu erhalten. Gelegentlich kann man bei dieser Suche auch auf ein niedrigeres Bonitätsrating stossen, beispielsweise bei Unternehmen, die nur in einem Geschäftsfeld tätig sind. Diesen Bereich erachtet das Team im Hinblick auf die Fundamentaldaten für fehlbewertet.

Zunehmender Konsum in Schwellenmärkten

Betrachtet man verschiedene Regionen, könnten sich bei Unternehmensanleihen in Euro aus Schwellenländern durchaus Chancen aufgrund von Bewertungen finden. Viele dieser Investment-Grade-Anlagen liegen ausserhalb des Benchmarks, da sie teilweise in Regierungsbesitz sind (insbesondere bei Emittenten aus dem Rohstoffbereich). Da die Inlandsnachfrage in mehreren Schwellenländern steigt, ergeben sich mehr Chancen im Verbrauchersektor. Auch Unternehmen mit Sitz in Europa, die Wachstumschancen in Schwellenländern wahrnehmen, kommen in Betracht.

Flexibilität und Innovation für Wertgenerierung und Risikomanagement

Im Vergleich zum vergangenen Jahr wird die Jagd nach Rendite bei europäischen Unternehmensanleihen weniger spürbar sein. Doch Anlegern, die sämtliche Anlagebereiche nutzen und unabhängig vom Benchmark sind, stehen mehrere Möglichkeiten offen. Denn Stanley ist überzeugt, dass Flexibilität und Innovation Wert generieren und das Risikomanagement unterstützen.

 

T. Rowe PriceWeitere Einschätzungen zum Anlagenmarkt von David Stanley finden Sie unter trowepriceeurope.com

 

 


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