Ursprünglich als «Hôtel du Rhône» weltbekannt, bietet das heutige Mandarin Oriental Geneva weiterhin alles für ein unvergessliches Wochenende zu zweit.

Das Mandarin Oriental Geneva zählt zweifelsohne zu den Wahrzeichen der Rhonestadt, war es doch 1950 auch das erste Hotel in Europa, das nach dem Zweiten Weltkrieg neu gebaut wurde. Die Eröffnung fiel zeitgleich mit der Ernennung Genfs zum europäischen Hauptsitz der Vereinten National (Uno) zusammen.

Lars Wagner 1Ursprünglich als «Hôtel du Rhône» firmierend gilt das noble Haus mit seinen 197 Zimmern und 27 Suiten als Inbegriff höchster Ansprüche in der Luxushotellerie. Im Jahr 2000 übernahm die Hongkonger Mandarin Oriental Hotel Group das Hotel und unterzog es einer umfangreichen Renovation. Das Haus zählt heute auch zur exklusiven Gruppe der Swiss Deluxe Hotels.

Mehr als zwanzig Jahre führte der Schweizer Hotelier Marco Torriani das Haus; seit Anfang 2013 steht es unter der Leitung des 48-jährigen Deutschen Lars Wagner (Bild).

Herr Wagner, warum sind Sie Hotelier geworden?

Mein Vater war bereits Hoteldirektor, bei Inter-Continental und Hilton. So bin ich schon als Kind in der Welt herum gekommen und ging beispielsweise in Griechenland zur Schule. Wir lebten auch in Dublin und in Accra in Ghana.

Anfang der siebziger Jahre blieb unsere Familie in Deutschland hängen. Als Sohn habe ich natürlich immer zu meinem Vater hochgeschaut und ihn bewundert. Darum habe ich mich nach dem Abitur auch für die Hotellerie entschieden – wobei ich mir zunächst noch eine Alternative offen hielt.

Nämlich?

Ich bewarb mich bei der Lufthansa als Pilot, fiel beim Test aber durch, so dass mein Weg dann klar war. Ich absolvierte die Hotelfachschule in Hamburg. Für mich war der Beruf immer auch Berufung – mit viel Leidenschaft.

Ich habe meine Laufbahn genau geplant. Um Erfahrung zu sammeln ging zuerst in die USA, wo ich unter anderem im Ritz-Carlton in Chicago arbeitete, später wechselte ich nach Asien, wo ich im Grand Hyatt Erawan in Bangkok tätig war.

Mir war es wichtig, die Luxus-Hotellerie in all ihren Facetten zu erleben. Im Jahr 2000 hatte ich die Chance, das Four Seasons in Prag zu eröffnen und später das Four Seasons Resort Provence. Das sind ganz besondere Erfahrungen, weil Sie derjenige sind, der sozusagen die Messlatte legt. Seit diesem Jahr leite ich das Mandarin Oriental Genf.

Mandarin Junior 1

Verraten Sie uns fünf Gründe, warum Ihr Hotel aussergewöhnlich ist?

Erstens, die ruhige Lage. Bei uns können Sie mit offenem Fenster schlafen, weil das Mandarin Oriental ein paar Schritte vom Zentrum entfernt ist, aber dennoch in Gehdistanz zum Bankenviertel und zur Altstadt liegt. Zweitens: Alle unsere Zimmer und Terrassen-Suiten (Bild oben) sind neu renoviert, und zwar von renommierten Innenarchitekten wie Sybille de Margerie oder dem Team der Hongkonger Firma BUZ Design. Die Lobby und unsere «MO Bar» (Bild unten) hat Adam D. Tihany konzipiert.

Mandarin Bar 1

Drittens: unser Service. Antoine de Saint-Exupéry pflegte zu sagen: «Mit dem Herzen sehen» – meine Devise lautet: «Von Herzen dienen». Das spüren unsere Gäste. Viertens: Besonders stolz bin ich auf unsere Restaurants «Le Sud» und «Rasoi», die wir in Kooperation mit den weltbekannten Köchen Paul Bocuse und Vineet Bhatia führen. Fünftens, offerieren wir modernste Tagungsräumlichkeiten, die zum Beispiel auch die Schweizerische Nationalbank für ihre Medienkonferenzen oft nutzt.

Erzählen sie uns eine unvergessliche Anekdote aus ihrem Alltag?

Meine Top-Story ist die folgende: Eine sehr wohlhabende Familie mit Kind und Baby blieb zehn Tage im Hotel. Die Mutter stillte ihr Neugeborenes, pumpte aber auch Milch ab, die sie jeweils unserem Room Service anvertraute, der sie kühlte bis man sie brauchte. Das ging acht Tage lang gut, bis am neunten Tag ein Hotelmitarbeiter die Milch in den Tiefkühler stellte. So entstand ein Problem.

Die Frau flippte aus, weil sie ihrem Kind keine Milch geben konnte und erst noch zu einem Abendessen verabredet war. Niemand wusste, ob man die Milch einfach wieder auftauen konnte. Jedenfalls braucht es viel diplomatisches Geschick von meiner Seite, um diese Situation zu lösen. Die ganze Geschichte war irgendwie komisch und auch wieder nicht komisch. Mir ist das ganz heftig eingefahren.

Mandarin Living 1

Berühmte Gäste?

Sind nicht gerade die Schweizer bekannt dafür, dass sie viel Wert auf Diskretion legen? Ohne bestimmte Namen zu nennen, kann ich Ihnen verraten, dass im Januar zur Genfer Uhren- und Schmuckmesse SIHH (Salon International de la Haute Horlogerie) halb Hollywood anreist. Die Filmstars sind jeweils als Botschafterinnen und Botschafter einzelner Uhrenmarken tätig.

Ähnlich ist es im März, wenn der Automobilsalon stattfindet. Dann haben wir jede Menge Rennfahrer im Haus. Selber durfte ich in meiner Karriere schon Königin Elisabeth II., die frühere US-Aussenministerin Condoleezza Rice sowie die Musiker Mark Knopfler und Rod Stewart begrüssen.

Was sind Ihre nächsten Pläne im Hotel?

In den vergangenen zehn Jahren wurden rund 50 Millionen Franken in das Haus investiert. Das Hotel ist also auf dem neusten Stand. Jetzt muss Rendite her. Ich sage immer starkes Food-& Beverage-Konzept zieht Beherbergungsgeschäft an. Darum bin ich in dieser Hinsicht besonders aktiv.

Im Oktober beispielsweise wird der französische Starkoch Thierry Marx eine Woche lang bei uns seine Spezialitäten präsentieren; in unserem indischen Restaurant «Rasoi» wiederum schwebt mir ein elfgängiges, vegetarisches Degustationsmenü vor.

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In der «MO Bar» will ich iPads einführen, so dass die Gäste damit Zeitung lesen oder im Internet surfen können. Ich glaube, Business-Centers wird es in einigen Jahren in den Hotels nicht mehr geben. Ich bin auch in den sozialen Medien höchst aktiv, weil ich mir davon eine starke Kundenbindung verspreche. Über Facebook, Twitter & Co. lässt sich die menschliche Seite unseres Hauses zum Ausdruck bringen.

Was bietet Ihr Hotel für ein unvergessliches Wochenende?

Unsere Zimmer und Suite sind freitags und samstags schon einmal 80 Franken günstiger. Für ein unvergessliches Weekend bieten wir ein exklusives Uhren-Package an. Es umfasst die Übernachtung in einer Terrassen- oder Deluxe-Suite, einen Champagner-Empfang, das Frühstücksbuffet, einen Limousinen-Transfer vom und zum Flughafen, eine Fahrt zur Uhren-Manufaktur Hublot, gefolgt von einem zweistündigen, geführten Rundgang in den Werkstätten und einem stündigen Workshop unter der Ägide eines Maître Horloger.

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Was ist Ihr Geheimtipp in der näheren Umgebung?

Da ich noch nicht so lange in Genf wohne, bin ich noch immer von der einzigartigen Schönheit dieser Stadt am imposanten Genfersee fasziniert – und letztlich sprachlos. Gerade wenn Sie zuvor in Mega-Städten wie London, Bangkok oder New York gelebt haben, fällt Ihnen die unvergleichliche Schönheit Genfs schon auf.

Ich mag die Altstadt und mein Geheimtipp ist eine Partie Golf im «Club de Bonmont» in Chéserex oder im französischen Divonne. Für unsere Hotelgäste unterhalten wir beste Beziehungen zu diesen zwei Plätzen.

Was war der beste Ratschlag Ihres Vaters?

Es sind zwei Sachen, die mir mein Vater auf den Weg mitgegeben hat: Erstens, man soll nie aufgeben, zweitens, man soll nie das erste Angebot annehmen.


Mandarin Oriental Geneva: Suiten-Angebot

Zeit ist Luxus Entdecken Sie die hohe Uhrmacherkunst – gültig bis 31. Dezember 2013

  • Tägliches Frühstücksbuffet im Restaurant «Le Sud» oder in Ihrer Suite
  • Champagner und Schöpfung unseres Konditors zum Thema Uhrmacherkunst
  • Privater Transfer per Limousine vom und zum internationalen Flughafen
  • Privater Transfer per Limousine vom und zum Atelier Hublot (30 Minuten Fahrzeit vom Hotel)
  • Zweistündige Privatführung durch das Atelier Hublot (Montag bis Freitag zwischen 8:00 und 16:00 Uhr). Sie sehen nicht nur alle Schritte der Serienproduktion, sondern auch Uhrmacher, die in mehreren Arbeitstagen Unikate anfertigen.
  • Einstündiger Workshop unter Anleitung eines Uhrmachermeisters (optional). Lernen Sie, eine Armbanduhr wie ein echter Uhrmacher zu zerlegen.

Mehr Informationen unter diesem Link.