Anthony Lawler, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter GAM, beurteilt auf finews.ch die Absolute-Return-Strategien im Monat September 2013.

Anthony Lawler ist Portfolio Manager und Mitglied des Investmentkomitees im Multi-Manager-Team von GAM.

Viele Equity-Hedge- und Event-Driven-Fonds haben ihre Positionen im September beibehalten oder weiter ausgebaut. Das zahlte sich aus, da verschiedene Ereignisse den Märkten Auftrieb gaben, sagt Anthony Lawler (Bild), Fondsmanager bei GAM.

Er erwartet, dass die Outperformance von Equity-Hedge- und Event-Driven-Fonds gegenüber den anderen Hedge-Fund-Strategien bis zum Jahresende andauert.

Überraschungen in der Geldpolitik

«Die Equity-Hedge- und Event-Driven-Fonds bleiben taktisch optimistisch aufgestellt und sind weiter voll investiert. Sie haben ihr Netto- und Bruttoengagement zum Teil sogar erhöht, nachdem die US-Notenbank (Federal Reserve, Fed) ihre ultralockere Geldpolitik zur Überraschung der Märkte unverändert liess», sagt Anthony Lawler.

Eine Reihe von Unternehmen, deren Aktien von vielen Event-Driven-Fonds gehalten werden, verkündeten im September Fusionen und Übernahmen, Asset-Verkäufe, Veräusserungen von Unternehmensteilen und andere wertsteigernde Transaktionen. Die Märkte reagierten darauf positiv.

Katalysator der Kurse

Auch Aktienrückkäufe sind ein weiterer Katalysator, der die Kurse beflügelt. Die spürbare Belebung bei den Unternehmensaktivitäten sei hilfreich und dürfte andauern, wenn die US-Notenbank an ihrer expansiven Geldpolitik festhalte, so Lawler weiter.

«Weitere Voraussetzungen sind eine Einigung in Washington auf einen neuen Haushalt und die Anhebung der Schuldengrenze», so der GAM-Experte.

Überraschender Verzicht

Lawler weist allerdings auch darauf hin, dass der überraschende Verzicht der US-Notenbank auf ein Zurückschrauben der Anleihekäufe im September nicht für alle Fonds von Vorteil war: «Für Global-Macro-Fonds hatten die Long-Position im Dollar und das Short-Engagement in Schwellenmärkten – beides entsprach dem Marktkonsens – einen negativen Effekt.»

Grund dafür war die Ankündigung der Fed, sie werde auf eine Straffung der Geldpolitik vorerst verzichten. Damit überraschte sie die Märkte, und in der Folge tendierte der Dollar schwächer, und Schwellenländer-Anleihen und -Währungen erhielten neuen Auftrieb.

Thema Reflation

«In der Zwischenzeit sind die Long-Positionen im Dollar ebenso wie die Short-Positionen in Schwellenländern etwas kleiner geworden. Das Thema Reflation in Japan spielt indessen nach wie vor eine Rolle, meist in Form von Long-Positionen im Nikkei und Short-Positionen im Yen», sagt Lawler.

Insgesamt erzielten Hedge Funds im September positive Ergebnisse, gemessen am HFRX Global Hedge Fund Index, der um 1 Prozent stieg.

Am besten schnitten Strategien mit Aktienbezug ab (Event Driven +2,1 Prozent, Equity Hedge +1,4 Prozent), während Macro/CTA (-0,3 Prozent) und Relative Value (+0,4 Prozent) schwächere Ergebnisse lieferten, wie an den HFRX-Strategy-Indizes abzulesen war.