Anthony Lawler, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter GAM, beurteilt auf finews.ch die Absolute-Return-Strategien im Monat Oktober 2013.

Anthony Lawler ist Portfolio Manager und Mitglied des Investmentkomitees im Multi-Manager-Team von GAM.

Der Monat startete verhalten. Zunächst richtete sich die Aufmerksamkeit der Märkte auf das Tauziehen in Washington um die Anhebung der Schuldengrenze.

In der Monatsmitte war das Problem vorläufig gelöst, und die Börsen stiegen auf breiter Front – sowohl Aktien als auch Unternehmens- und Staatsanleihen legten zu.

Voll investiert

Viele Equity-Hedge- und Event-Driven-Fonds ernteten den Lohn dafür, dass sie ihr Bruttoengagement auf hohem Niveau gelassen hatten, sagt Anthony Lawler (Bild), Fondsmanager bei GAM.

«Für die Equity-Hedge- und Event-Driven-Fonds war die Entscheidung, voll investiert zu bleiben, genau richtig. Sie gingen davon aus, dass die Frage der Schuldengrenze entweder gelöst werden, würde oder man das Thema verschieben würde», so der GAM-Experte weiter.

Weniger verwundbar geworden

Die Aktivitäten im Unternehmenssektor, wie Aktienrückkäufe, gehen unterdessen weiter. Die Konjunkturdaten sorgten für Unterstützung. Als Beispiel sei der Anstieg der Einkaufsmanager-Indizes in China und Europa genannt.

«Einige dieser aktienbezogenen Fonds sind auch nach dem Monatswechsel brutto voll investiert geblieben, da sie auf fundamentaler Basis attraktive Gelegenheiten sehen, Alpha zu generieren. Zugleich haben sie aber das Nettoengagement verringert, um weniger verwundbar zu sein, falls es noch vor Jahresende zu einer Unterbrechung der Rally oder einer Trendwende an den Aktienmärkten kommen sollte», sagt Lawler.

Extrem expansive Geldpolitik

Er hebt weiter hervor, dass die Fortdauer der extrem expansiven Geldpolitik zwar für viele Fonds vorteilhaft, aber kein Wundermittel für alle gewesen sei: «Der Oktober war in vieler Hinsicht repräsentativ für das laufende Jahr. Fonds mit beträchtlichen Positionen im Aktienbereich und solche mit Long-Positionen in Unternehmensanleihen (diese allerdings in geringerem Masse) waren die Gewinner.»

Dagegen erzielten Fonds, die vornehmlich in andere Anlageklassen wie Währungen und Zinsen investieren, in der Regel keine guten Ergebnisse. Von den Global Macro-Fonds und CTAs beendeten viele den Monat ungefähr da, wo sie gestartet waren.

Auf den Aktientrend gesetzt

«Die Spitzenposition übernahmen dagegen die Trendfolge-Fonds – hauptsächlich, weil die meisten von ihnen mit relativ grossen Long-Positionen auf den Aktientrend gesetzt hatten», erklärt der GAM-Vertreter.

Breit gefasste Kennzahlen zeigen, dass Hedge Funds im Oktober positive Ergebnisse verbuchten. Der HFRX Global Hedge Fund Index stieg um 1,2 Prozent. Alle vier Hauptstrategien beendeten den Monat im Plus.

Am besten schnitten in dem für Aktien günstigen Umfeld Equity Hedge (+1,9 Prozent) und Event Driven (+1,8 Prozent) ab. Die Macro/CTA-Strategie lieferte ein Plus von 0,6 Prozent, Relative Value einen Zuwachs von 0,3 Prozent. Alle Angaben beruhen auf Performance-Daten der HFRX Strategy-Indizes.