Anthony Lawler, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter GAM, beurteilt auf finews.ch die Absolute-Return-Strategien im Monat November 2013.

Anthony Lawler ist Portfolio Manager und Mitglied des Investmentkomitees im Multi-Manager-Team von GAM.

Die weitere Rally an den Aktienmärkten ist auch Anfang Dezember ein herausragendes Thema. Doch für viele Hedge Funds spielen andere Trades ebenfalls eine bedeutende Rolle, sagt Anthony Lawler (Bild), Fondsmanager bei GAM.

Den Managern von Hedge Funds gefallen amerikanische und ausgewählte europäische Aktien auf Long- sowie Long/Short-Basis. Dafür haben die US-Notenbank mit ihrer unverändert expansiven Haltung sowie die Europäische Zentralbank (EZB) mit der überraschenden Leitzinssenkung Anfang November die Voraussetzung geschaffen.

Besorgnis um Schwellenländer

An anderen sehr selektiven Trades wird jedoch festgehalten, wie am Thema Reflation in Japan (via Short-Positionen im Yen und in japanischen Staatsanleihen sowie Long-Positionen in japanischen Aktien).
Die anhaltenden Sorgen um das Wachstum in den Schwellenländern werden zum Teil durch Short-Positionen im australischen Dollar und in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern ausgedrückt.

Zusätzliche Faktoren

«Wir rechnen damit, dass einige Fonds zum Jahresende hin und im neuen Jahr eine gute Performance zeigen werden, sofern die Aktienmärkte in den USA und Europa dafür weiter eine günstige Konstellation bieten – zum Beispiel, indem sie solide Fundamentaldaten honorieren und schwächere negativ quittieren, erklärt Lawler.

Andere Faktoren, die eine positive Wirkung haben könnten: Belebung der Fusionen und Übernahmen im kommenden Jahr (wie schon früher in diesem Jahr), Fortdauer einer glaubwürdigen Reflation in Japan, Abschwächung des Wachstums in den Schwellenländern.

Expansive Geldpolitik

Nach Lawlers Auffassung zählten die Aktienmärkte im November erneut – wie schon den grössten Teil des Jahres – zu den Haupt-Nutzniessern der expansiven Geldpolitik. Das günstige Umfeld verhalf den Equity Hedge- und Event-Driven-Fonds weiter zur Outperformance gegenüber den anderen Hedge-Fund-Strategien, was an den HFRX-Strategy-Indizes deutlich abzulesen war.

Der HFRX Equity-Hedge-Index stieg um 1,0 Prozent, und der HFRX-Event-Driven-Index verbesserte sich um 0,6 Prozent. Auch die Indizes für Relative Value und Macro/CTA beendeten den Monat mit positiven Ergebnissen. Seit Jahresbeginn verbuchen der Equity-Hedge- und der Event-Driven-Index somit ein Plus von 9,8 Prozent beziehungsweise 13,5 Prozent.

Risiken leicht reduziert

«Der Dezember, normalerweise ein eher ruhiger Monat, hat damit begonnen, dass die Fonds ihr Risiko leicht reduziert haben», berichtet Lawler weiter. «Wie wir sehen konnten, wurde Anfang des Monats das Brutto- ebenso wie das Nettoengagement verringert – in dieser Zeit sinken in der Regel die Handelsvolumina», erklärt der GAM-Experte.

Ein Teil der Fondsmanager gehe davon aus, dass sich an den Aktienmärkten im Dezember nicht viel tun werde. Unterdessen hätten einige Fonds ihre Währungspositionen unverändert gelassen, um gewappnet zu sein, falls beispielsweise der Yen oder der australische Dollar aus den momentanen Schwankungsspannen ausbrechen sollten, sagt Lawler.