Dem sprichwörtlichen Wind des Wandels begegnet die Hypothekarbank Lenzburg mit dem Bau von Windmühlen und nicht mit Schutzwänden – auch im digitalen Bereich. 

Für die Hypothekarbank Lenzburg (Hypi) war das Geschäftsjahr 2015 ein sehr herausforderndes Jahr. Wie Verwaltungsratspräsident Gerhard Hanhart an der 147. Generalversammlung der Regionalbank am 19. März 2016 erklärte, habe die Bank das schwierige globale Umfeld und die Krise in Europa zu spüren bekommen. Insbesondere die Euroschwäche und die Aufhebung des Mindestkurses hätten ihre Spuren in der Jahresrechnung und der Bilanz hinterlassen.

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(Bild: Verwaltungsratspräsident Gerhard Hanhart, schweizeraktien.net)

Dass die Bank dennoch ein gutes Jahresergebnis vorweisen und mit einem Gewinn von 21.3 Mio. CHF abschliessen konnte, sei erfreulich und auf das hohe Engagement der Mitarbeiter zurückzuführen. Hanhart betonte auch den Willen zur Eigenständigkeit der Bank.

Keine Schliessung von Geschäftsstellen

Die Hypi halte auch weiterhin an ihrer Geschäftspolitik fest und werde keine Geschäftsstellen schliessen, erläuterte der Verwaltungsratspräsident. Die Nähe der Hypi zu den Kunden sei ein wichtiges Asset, das auch weiterhin gepflegt werden müsse.

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(Bild: 147. Generalversammlung der Hypi Lenzburg, schweizeraktien.net)

Trotz der Digitalisierung werde sich der Entscheid, an den persönlichen Kundenkontakten festzuhalten, als richtig erweisen, zeigt sich Hanhart überzeugt. Im Rahmen der Generalversammlung wählten die Aktionäre den Finanzspezialisten René Brüllhart neu in den Verwaltungsrat.

Attraktive Aktie

Die Aktie der Hypi stelle mit einer Rendite von 2,6 Prozent eine attraktive Anlagemöglichkeit dar, erklärte der Präsident den Anteilseignern. Zudem steige die Rendite durch die an der GV ausbezahlte Naturaldividende nochmals an, so dass die effektive Rendite bei rund 3,5 Prozent liegt.

Die CEO Marianne Wildi machte in ihrer Ansprache klar, dass sich die Hypi angesichts der starken Veränderungen im Bankensektor nicht verstecken, sondern diesen Prozess aktiv mitgestalten will. Deutlich wurde dies einerseits durch weitere Erfolge für die selbst entwickelte Bankensoftware Finstar, für die mit der Privatbank Sallfort und der Personalkasse einer grösseren Schweizer Firma weitere Kunden gewonnen werden konnten.

Ausbau der digitalen Angebote

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(Bild: Talentförderung bei der Hypi Lenzburg, schweizeraktien.net)

Weiter vorangetrieben werden die digitalen Angebote. Nachdem die Hypi im letzten Jahr als erste Schweizer Bank die Debitkarte mit einem NFC Chip für bargeldloses Zahlen einführte, wurde im laufenden Jahr das digitale Portemonnaie Twint lanciert.

Mit diesem können die Kunden ein neues bargeldloses Einkaufserlebnis erfahren. Weiter ausgebaut wurde auch das Hypi-Finanz-Tool, das nun auch mobil genutzt werden kann. So können die Kunden auf Knopfdruck einen vollständigen Überblick über ihre privaten Finanzen und ein persönliches Budget auf Wunsch erhalten.

Vorfinanzierung von Rechnungen

Am Tag vor der GV wurde das neue System hypicash.ch vorgestellt. Dieses erlaubt es Kunden aus dem KMU-Bereich, sich ihre Rechnungen von privaten Anlegern online vorfinanzieren zu lassen. Diese Schritte illustrieren die Strategie der Hypi, die neuen Herausforderungen mit gezielten Partnerschaften begegnet.

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(Bild: Gemütlicher Ausklang, schweizeraktien.net)

Dem sprichwörtlichen Wind des Wandels begegnet die Hypi mit dem Bau von Windmühlen, anstatt Schutzwände zu erstellen, wie Marianne Wildi an der Generalversammlung betonte.