Die «New York Times» berichtet in ihrer gestrigen Ausgabe von einem makabren Fauxpas der Bank of America: Im Rahmen einer Zwangsübernahme brachen Vertreter der Bank in Kalifornien ins Haus einer Hypothekenkundin ein und räumten es aus. Als die abwesende Bewohnerin zurückkehrte, musste sie entsetzt feststellen, dass sogar die Urne ihres verstorbenen Gatten verschwunden war – sie fehlt bis heute.

Jetzt hat die Frau (sie heisst ironischerweise Mimi Ash) die Bank eingeklagt.

Prompt erhielt die Bank of America heute von «Here is the City» den nicht ganz ernst gemeinten «Bank PR Disaster Award 2010» zugesprochen – denn die Bank lieferte weitere Peinlichkeiten, die es durchaus mit dem Fall von Mrs. Ash aufnehmen können:

  • In einer BofA-Filiale in Florida wurde ein Behinderter, der keine Arme hat, nicht bedient: Der Mann wollte einen Check einlösen, aber die Angestellte beharrte darauf, dass dies nur mit Unterschrift oder einem Fingerabdruck gehe.
  • Die Leiterin einer BofA-Filiale in South Carolina entfernte eines Tages diverse Fahnen, die vor der Bank aufgetaucht waren. So sehen es die internen Richtlinien auch vor. Die Sache wurde trotzdem peinlich, denn die Fahnen gehörten zur Beerdigungsprozession für einen Soldaten, der in Afghanistan gefallen war.
  • Bei einer Zwangsverwertung des Hauses einer Frau in Florida verschwand Luke, der Papagei der Familie. Nach einer Klage entschuldigte sich die Bank, und sie schaffte es sogar, Luke wieder aufzutreiben.

Und im übrigen schufen die Öffentlichkeitsarbeiter der Bank in diesen Tagen ein weiteres, hausgemachtes PR-Desaster: Still und heimlich kaufte die Bank of America hunderte Internet-Domain-Namen auf, die ihr unangenehm werden könnten. Zum Beispiel brianmoynihansucks.com oder salliekrawchecksucks.com...

Dumm nur, dass ihr eine Adresse durch die Lappen ging: bankofamericasucks.com. Sie dient jetzt als Klagemauer für frustrierte Kunden.