Mohamed El-Erian hat gestern eine interessante Warnung geäussert. Sie lautet in etwa: Freut euch nicht zu früh. Der Chef des Anleihen-Spezialisten Pimco geht davon aus, dass das nun durchgesetzte Massnahmen-Parket für Zypern bestenfalls eine kurze Verschnaufpause erlaubt.

Aber es dürfte, schreibt El-Erian in einem Gastbeitrag für CNBC, «nur eine Frage von Wochen sein, bis die Kapitalkontrollen nicht mehr eine kurzfristige Lösung sind, sondern zum Teil eines breiteren Problems werden.»

Mohamed_el_erian_200Die Geschichte beweise, dass Kapitalkontrollen nur funktionieren, wenn sie begleitet werden von diversen Massnahmen, welche das Vertrauen und die Zuversicht in der Bevölkerung wiederherstellen. Falls dies nicht geschieht, führen sie keineswegs aus dem Teufelskreis heraus – sondern machen alles nur schlimmer.

In  Zypern weise nun alles darauf hin, dass wenig geschieht, um die wirtschaftliche Abwärtsspirale zu brechen, im Gegenteil: Die  Zwangs-Sparmassnahmen und Unsicherheiten treffen auf eine Lage, in der das Land massiv umstrukturiert werden muss. Der Druck auf die Bankkonten bleibt also bestehen, ja, er wächst sogar noch.

Gibt es eine Lösung? Mohamed El-Erians Vorschlag heisst: Subventionen. Mehr Unterstützung durch IWF und EU sowie Überbrückungen durch die Europäische Zentralbank bis zum Punkt, wo eine neue Zuversicht (dank Wachstum und neuen Jobs) auch eine neue finanzielle Stabilität ermöglicht.

Dass dies politisch zunehmend schwerfällt, ist offensichtlich. Und so führt Mohamed El-Erians Analyse wieder zurück zum alten Streit zwischen den Sparforderungen einiger Eurzonen-Länder und den Wachstumsfallen anderer Eurozonen-Länder. Es ist letztlich ein Hin und Her zwischen Kurzfrist- und Langfrist-Perspektive. 

Welche Perspektive bislang geherrscht hat, muss ja hier nicht weiter erläutert werden.