Wir sind auf einen Beitrag gestossen, welcher den Bitcoin-Boom, den abstürzenden Goldpreis und die vorherrschende Wirtschaftspolitik einsichtig miteinander verknüpft: «Bitcoin for Your Thoughts? Buy Gold», erschienen im amerikanischen Wirtschaftsmagazin «Barron's» (hinter Paywall).

Der Text bringt eine ganz simple Erkenntnis vor: Wer Bitcoins kauft, sucht eigentlich Gold.

Bitcoin_200breitGewiss, der Run auf die Web-Währung werde durch Spekulanten angeheizt, so Autor Randall W. Forsyth. Doch letztlich stehe dahinter «eine unausgegorene Suche nach einer Alternative zu staatlichen Papierwährungen.»

Was aber erfüllt diesen Wunsch? Was ist die klassische Geld-Alternative? Gold. Nur: Momentan wird das Edelmetall durch den Ausverkauf bei den Rohstoffen erfasst – nicht ganz zurecht, wie Forsyth andeutet. Denn im Gegensatz zu Kobalt oder Kupfer oder Erdöl wird das Gold nicht ausgegraben, um konsumiert zu werden. Sondern es ist Hort, Wertaufbewahrungsmittel, Speicher der Schönheit. Es unterliegt also eigenen Regeln.

Zwei Schlussfolgerungen bieten sich an.

Die eine: Da die Menschen intensiv nach Alternativgeld suchen (siehe Bitcoins) und das Gold eher aus Versehen in einen Abwärtsstrudel geraten ist (siehe Rohstoffe), darf man auf eine baldige Stabilisierung beim gelben Metall hoffen.

Die andere stammt von «Barron's» selber: Vielleicht gibt es eines Tages ja wirklich eine Alternative zum Papiergeld, die nicht mühsam aus dem Boden gekratzt werden muss (siehe Bitcoins). Aber was gibt es bis dahin? Eben.

«Momentan wird Gold nicht mehr geliebt», lautet Forsyths Fazit, «was seinen Reiz für einen unabhängig denkenden Contrarian-Investor nur noch steigert.»

Hattip an «Business Insider». Bild: Flickr, ZCopley