Marc Faber erwartet, dass die US-Notenbank ihren Geldmengenkurs fortsetzt. Trotzdem plädiert er dafür, die liquiden Mittel aufzustocken.

Wenn er an einer der amerikanischen Fernsehstationen eines seiner zahlreichen Interviews gibt, geniesst er regelmässig hohe Zuschauerquoten. Entsprechend ist die Wirkung seiner Empfehlungen – was ihm wiederum hohe Beachtung bei seinem nächsten Auftritt verschafft. Die Rede ist von Börsenguru Marc Faber.

«Mehr Unbill unterwegs»

Seine jüngste Botschaft an die Anleger lautet gemäss der Internetplattform Moneycontrol.com: «Verkauft Aktien und Festverzinsliche, haltet Cash, da mehr Unbill unterwegs ist.»

Marc Faber prophezeit ein hohes Downside-Risiko in den Aktienmärkten rund um den Globus, inklusive den USA, wo die Märkte in letzter Zeit gut performt haben. In einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC-TV 18 sagte der Börsenguru, dass das US Federal Reserve nach seiner Meinung die Politik der anhaltenden Liquiditätszufuhr mittels Bondkäufen fortsetzen werde.  

Obwohl die am letzten Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten besser als prognostiziert ausfielen, zweifelt Marc Faber daran, dass diese Daten gut genug seien, um dem Fed genügend Argumente für eine Straffung der Geldmengenpolitik zu liefern.

Kontrastierende Prognosen

Fabers Einschätzung kontrastiert jedoch stark mit den Prognosen der Ökonomen von Goldman Sachs. Diese sagen voraus, dass das Fed ab September damit beginnen würde, die Gelddruckmaschinerie zu drosseln.

Im Gegensatz zu Aktien und Festverzinslichen ist Marc Faber bullish auf Rohöl, das er graduell weiter steigen sieht. In dieser Prognose sieht er den Grund seines gedämpften Optimismus gegenüber Indien. Weil die indische Rupie stark abgewertet worden sei, verteuere sich der Import von Rohöl. Indien zahle wegen der abgewerteten Währung bereits heute mehr für seine Öleinfuhren als zum Zeitpunkt, in dem der Ölpreis auf dem Höchst von 145 Dollar je Barrel notierte.

An der geopolitischen Front befürchtet Marc Faber eine Verschlechterung der Lage im Mittleren Osten, ehe sich die Situation wieder bessere.