Jim Rogers und Marc Faber taten in Fernsehinterviews wieder ihre aktuelle Meinung kund. Einig sind sie sich in einem: Mit Europa geht es weiter bergab.

Einig sind sich Marc Faber und Jim Rogers auf jeden Fall in einer Sache: Mit Europa geht es bergab. Und das ist auch ganz logisch, so lange die Politiker das Sagen haben, so Rogers. «Politiker suchen nie nach dem besten, sondern nur nach dem einfachsten Weg hinaus», so der Investor in einem Interview mit dem Fernsehsender «Russia Today». «Ich investiere daher sicher nicht in die Eurozone.»

In den nächsten zwei, drei Jahren müssten sich die Anleger in Acht nehmen, so Rogers weiter. «Ein Land nach dem anderen könnte die Zone nun verlassen.» Man solle sich daher auf einige Schocks in den nächsten zwei Jahren gefasst machen.

Schneeball-Effekt

Die «New Guys» in Griechenland seien nun in der Retter-Stimmung. Der Austritt scheint für sie am sinnvollsten und sei unvermeidbar, so der Amerikaner mit Wohnsitz Singapur. Doch das werde einen Schneeball-Effekt auslösen. «Auf allen Märkten, auf der ganzen Welt.»

Auf die Frage, in welche Währungen er denn nun noch investiere, deutet Rogers nach China: «Leider kann ich nicht so viel Renmibi kaufen wie ich will. Aber wenn ich kann, dann schlage ich zu.»

Marc Faber sieht das etwas anders. Im langsameren Wachstum der Volksrepublik sieht er eine ernste Gefahr für alle Märkte. «Da bahnt sich eine gigantische Kreditblase an, so der Schweizer Doom-Guru im Interview mit «Yahoo Finance»

Nicht ganz derselben Meinung sind die Investoren auch beim US-Dollar. «Ich habe auch einiges in Dollar investiert», gibt Rogers zu. «Und dabei glaube ich noch nicht einmal, dass es eine starke Währung sei.» Doch ein Grossteil der anderen Anleger sei der Meinung, die US-Währung sei ein sicherer Hafen. Und manchmal mache die Meinung der Mehrheit aus einem Flop eben das Gegenteil.

Crash im Aktienmarkt

Von den USA solle man grundsätzlich die Finger lassen, meint Marc Faber. Vor allem der Aktienmarkt stehe kurz vor einem massiven Crash. Wenn es mit China vergab gehe, dann werde sich das auch auf die USA auswirken: Die Umsätze grosser Firmen würden sinken, der Aktienmarkt, der momentan sehr überbewertet sei, würde einbrechen.

Zumindest sei das ein Szenario, so Faber. Das andere – wenn seiner Meinung nach auch nicht wahrscheinlichere – geht in die andere Richtung. Alle Investoren ziehen sich aus den aufstrebenden Volkswirtschaften zurück, in denen sich das Wachstum langsam abkühlt. «Und das Geld pumpen sie dann in den US-Aktienmarkt.»