Alle Welt befürchtet einen US-Angriff auf Syrien. Doch es gebe andere Faktoren, welche die Rohstoffpreise derzeit beeinflussten, sagt Ole Hansen von der Saxo Bank.

«Zwei Themen haben zuletzt die Rohstoffmärkte bestimmt: zum einen die Befürchtungen einer Eskalation des Syrienkonflikts durch Luftangriffe des Westens, zum anderen die damit verbundene Sorge eines Ausverkaufs der Emerging-Markets-Währungen», erklärt Ole Hansen (Bild), Rohstoffexperte bei der Saxo Bank.

Öl an der oberen Handelsspanne

«Die Ölmärkte sind zwar das dritte Jahr in Folge mit geopolitischen Problemen im Nahost und Nordafrika beschäftigt», sagt Hansen weiter. Das grösste Problem im Moment sei aber nicht Syrien, sondern die Exportunterbrechung in Libyen aufgrund von Arbeitskämpfen.

«Als Folge davon ist die Sorte Brent auf 117 Dollar pro Barrel gestiegen. Unter diesen Umständen wird Brent voraussichtlich weiterhin an der oberen Preisspanne zwischen 110 und 119 Dollar pro Barrel gehandelt», prognostiziert Hansen.

Gold wieder ein sicherer Hafen

Gold wiederum konnte seinen Status als sicherer Hafen nutzen und zuletzt die Marke von 1'400 Dollar pro Unze übertreffen. Hier werde laut Hansen im September die US-Notenbank in den Fokus rücken, von der eine Änderung des QE-Programms erwartet wird.

«Ein weiterer Anstieg ist auf Grund der zu erwartenden Reduzierung des QE-Programms nicht zu erwarten. Unser Q3-Ziel von 1'450 Dollar pro Unze wurde fast erreicht, und für weitere Kurssteigerungen müsste sich erst die Lage wieder verschlechtern – entweder mit Blick auf die Geopolitik oder die US-Wirtschaftswachstumserwartungen», sagt Hansen abschliessend.