Grossanleger und Wall-Street-Legenden wie Warren Buffett sind vor allem bereit, ihre Meinung zu ändern, wie Investorenkennerin Meryl Witmer verrät.

In ihrem allerersten Auftritt auf CNBC schält Meryl Witmer (Bild) vier besondere Eigenschaften von Wall-Street-Legenden heraus. Und sie muss es wissen: Witmer ist General Partner bei Eagle Capital Partners und Direktorin bei Berkshire Hathaway.

Die Investorenkennerin Witmer, die auch Mitglied im Börsenexpertenkreis «Barron's Roundtable» ist, hat bereits mit zahlreichen Investoren zusammengearbeitet und kennt viele bekannte Grossanleger. Darunter etwa Michael Price oder eben auch Warren Buffett, CEO von Berkshire Hathaway.

Im Gespräch mit CNBC nannte Witmer vier Charaktereigenschaften, die all diese Legenden gemeinsam haben:

  1. Sie sind selbstsicher, aber sie sind bescheiden.
  2. Wenn neuen Informationen vorliegen, sind sie bereit, ihre Meinung zu ändern ... Sie sind bereit, zu sagen, dass sie falsch liegen. Und das ist eine ziemlich seltene Eigenschaft unter den Menschen.
  3. Sie sind alle Optimisten und nutzen Widrigkeiten zu einem gewissen Grad aus. Man muss ihnen zufolge ein Optimist sein und sagen: «Hey, das kommt schon wieder.»
  4. Die Menschen mögen diese Grossinvestoren und wollen ihnen helfen. Ich denke, das ist, weil diese Investoren die Menschen fair behandeln.

Das Wichtigste sei aber, dass sie «die Fähigkeit haben, ihre Meinung zu ändern, wenn neue Informationen verfügbar sind», betonte Witmer.

«Viele Investoren stützen ihren Anspruch und verteidigen diesen bis sie scheitern», erläuterte sie weiter. Aber die ihr bekannten Wall-Street-Legenden sind «sehr froh um neue Informationen, auch wenn sie im Widerspruch zu dem sind, was sie denken. Sie können ihre Meinung ändern.»

«Bibliothek im Kopf»

Auch Alice Schroeder, eine ehemalige Wall-Street-Analystin und Autorin der Buffett-Biographie «The Snowball: Warren Buffett and the Business of Life» hat viel Lob für den Guruinvestor übrig.

«Er hat eine Bibliothek in seinem Kopf geschaffen», sagte sie laut der US-Zeitung «The Tennessean» an einer Tagung. «Im Vergleich zu denen, die auf der anderen Seite des Tisches von ihm sitzen, hat er einen grossen Vorteil, weil er all diesen Kontext und Hintergrund hat.»

Blond oder schwarz?

Buffett kenne zudem viele firmenspezifische Details. Nur an etwas habe sich die Investorenlegende nicht mehr erinnern können. Als Schroeder ihn nämlich nach zahlreichen Treffen am Telefon nach ihrer Haarfarbe, die blond ist, fragte, herrschte am anderen Ende Totenstille. Nach einer langen Pause sagte Buffett schliesslich: «nicht schwarz.»

Hier das ganze Gespräch mit Meryl Witmer auf CNBC


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