Der Anlageprofi verfolgt momentan nur eine Portfoliostrategie. Für das kommende Jahr erwartet er aber eine Erholung beim Goldpreis.

Nur wegen der negativen Realzinsen treibe es die Anleger derzeit in die Aktien – und weil sie derzeit keine Alternativen sähen. Dies sagt Felix Zulauf in einem auf «Finanzen.net» veröffentlichten Interview. Die entfesselte Geldpolitik der Notenbanken – mit der er hart ins Gericht geht – heize die Märkte zusätzlich an. Für Zulauf ist deshalb klar: «Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht».

Denn die Aktienkurse bildeten schon seit längerem nicht mehr die Erträge der Unternehmen ab, so der Hedge-Fund-Gründer. «Wäre dies so, dann hätten die Aktien in den vergangenen zwölf Monaten nicht steigen dürfen.»  

Nestlé-Aktien einsammeln

Für Zulauf gibt es momentan nur eine Portfoliostrategie: eine möglichst hohe Diversifikation mit Aktien, Gold, Immobilien und Cash. «Letzteres, um in der Lage zu sein, bei Korrekturen im kommenden Jahr Aktien zu kaufen.»

Relativ gute Chancen wittert der Schweizer vor allem für den japanischen Aktienmarkt. Für langfristig orientierte Investoren nennt er aber auch Standardwerte in den USA, in Deutschland, England sowie in der Schweiz – Firmen, die in guten und in schlechten Zeiten erfolgreich gearbeitet haben.

«Aktien wie Nestlé, Beiersdorf, Nike oder Johnson & Johnson werden meines Erachtens im Laufe der nächsten sechs bis neun Monate im Kurs etwas zurückkommen, können aber dort auf lange Sicht eingesammelt werden.»

Grosse Korrektur beim Gold wohl durch

Und wie schätzt Zulauf das gelbe Metall ein? Gold könne vorerst noch einige Monate vor sich hindümpeln und einen Boden ausbilden, so der Börsenprofi. «Gold kann aus meiner Sicht vielleicht noch zehn Prozent fallen, aber die grosse zyklische Korrektur ist wohl durch». 

Sobald wieder neue Probleme an den Märkten auftauchen, dürften auch die Goldpreise wieder steigen: «Nach dem Ausbrechen der nächsten grossen Probleme, vermutlich schon im kommenden Jahr, wird Gold meiner Einschätzung nach eine grosse Erholungsphase beginnen», sagte Zulauf im «Finanzen.net»-Gespräch weiter. 

«Es ist kein Aufschwung in Sicht»

Das weltweite Wirtschaftswachstum schätzt er als niedrig ein. Felix Zulauf glaubt, es werde sich weiter verlangsamen. Vor allem die multinationalen Gesellschaften, die stark in den sogenannten Emerging Markets engagiert seien, müssten sich auf herbe Enttäuschungen vorbereiten.

Auch die Hoffnungen auf eine Erholung in den europäischen Peripheriestaaten teilt er absolut nicht: «Es ist kein Aufschwung in Sicht», so Zulauf.