Warren Buffett und Charles Munger sind nicht nur ein höchst erfolgreiches Investoren-Gespann. Die beiden Finanzgurus teilen auch den gleichen Sinn für schrägen Humor. 

Charles Munger und Warren Buffett pflegen seit fünf Jahrzehnten eine tiefe Freundschaft. Zusammen haben sie Berkshire Hathaway gross gemacht, zusammen sind sie Milliardäre geworden. Auf die Frage nach den Gründen für die enge Beziehung sagte Munger laut Nachrichtenagentur «Bloomberg» diese Woche in Los Angeles: «Einstein brauchte auch jemanden, mit dem er reden konnte. Und ich glaube, er wäre nicht so erfolgreich gewesen, wenn er einen solchen Sparringpartner nicht getroffen hätte». Und weiter: «Ich denke, dass ich in dieser Hinsicht sehr nützlich gewesen bin.» Bescheidenheit ist dabei eine Tugend von Munger, über die er nicht spricht.

«I have nothing further to add»

Mit dem 90-jährigen Munger bildet Warren Buffett, Jahrgang 1930, nicht nur ein höchst erfolgreiches, sondern auch ein humorvolles Gespann. Viel zu Lachen gibt es für die Berkshire-Hathaway-Aktionäre jeweils an den Hauptversammlungen. Meist präsentiert Buffett und sein Geschäftspartner Munger folgt mit dem fast schon legendären Satz: «I have nothing further to add.» Er habe nichts weiter hinzuzufügen.

Der 84-jährige Buffett erklärte unlängst, dass sie die Versammlungen deshalb gemeinsam durchführten, weil der eine noch halbwegs gut sehe und der andere noch etwas höre. Das ist Galgenhumor à la Buffett: Denn Mungers Sehvermögen ist stark eingeschränkt und sein linkes Auge musste vor einigen Jahren sogar entfernt werden.

Buffetts Ratschläge an Jamie Dimon 

Ein weiteres Beispiel dafür ist Buffetts Empfehlung an den an Krebs erkrankten J.P.-Morgan-Chef Jamie Dimon. Nachdem im Sommer bekannt wurde, dass der 58-Jährige an Kehlkopfkrebs erkrankt ist, schickte das Orakel von Omaha dem 58 Jahre alten Wall-Street-Kämpen eine Email, wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» schreibt.

Darin riet er ihm, sich gut auszuruhen und sich während der Chemo-Therapie Serien wie «Breaking Bad» anzuschauen. Die Hauptfigur der Serie, der biedere Chemielehrer Walter White, war an Lungenkrebs erkrankt und wandelte sich zum rücksichtslosen Kriminellen, um die Arztrechnungen zu bezahlen.

Witzeleien als Drogenboss

Buffett ist ein grosser Fan der preisgekrönten amerikanischen Fernsehserie. Unlängst parodierte der Star-Investor «Breaking Bad». Er und sein Geschäftspartner Munger tummelten sich mit den Schauspielern der Serie an den Originaldrehplätzen in New Mexico. Gehandelt wurden in der Parodie allerdings nicht Drogen, sondern Süssigkeiten aus dem Labor der Berkshire-Tochtergesellschaft See's Candies.

Buffet machte allerdings auch eigene Erfahrung mit Krebs und weiss, wovon er redet. Er hatte im April 2012 seine Erkrankung an Prostatakrebs öffentlich gemacht und die Behandlung im September des gleichen Jahres abgeschlossen.