Börsenguru Felix Zulauf rechnet mit einer grossen Korrektur an den Märkten. Am berühmten Barron's Roundtable erklärte er, warum das so ist.

Der Schweizer Anlageguru Felix Zulauf (Bild) zeichnet für 2015 ein düsteres Bild von den Aktienmärkten. Die Kurse würden in den kommenden Monaten durch eine hohe Volatilität geprägt. Dies sagte er unlängst am diesjährigen «Roundtable» des US-Magazins Barron's. Das US-Portal «Octafinance» hat darüber berichtet.

Der Finanzmanager sagte zwar auch, dass US-Aktien davon profitieren werden, dass die Anleihen-Renditen weiter sinken. Auf Grund einer schwachen Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr werden die Aktienmärkte aber unter Druck geraten.

Korrektur-Konstellation

Es sei bereits eine gewisse Zeit her, dass die Märkte eine Korrektur erlebt hätten. Die Zeit ist ihm zufolge jetzt mehr als reif: «Die grossen US-Aktienindizes sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren nicht einmal um zehn Prozent gefallen», sagte der Schweizer Anlageexperte an der Diskussionsrunde.

Kommt hinzu, dass Investoren laut Zulauf eine grosse Selbstgefälligkeit an den Tag legen. Das mache die Märkte verwundbar. Eine solche Konstellation führe normalerweise zu einer grossen Korrektur.

Der Vermögensverwalter erwartet deshalb ein Minus von rund 15 Prozent an den US-Märkten – im Frühjahr. Ein grosser Kurssturz könnte auch weltweit geschehen, ausgelöst durch enttäuschende Unternehmensgewinne in den USA, wo die Firmen mit dem starken Dollar kämpfen. «Daher werden die Notenbanken ihre lockere Geldpolitik auch eher fortsetzen als davon abrücken».

Ölpreis trifft die Wirtschaft hart

Für bestimmte Anleger bietet 2015 aber auch Chancen: «2015 wird ein Traum für Händler, aber die Hölle für Investoren», sagte der Hedgefundsmanager während der Diskussion weiter.

Der Anlageprofi kam schliesslich noch auf die fallenden Ölpreise zu sprechen. «Der Preisverfall bei Öl wird die Wirtschaft hart treffen, weil der Konsum sinken und die Arbeitslosenzahlen steigen werden».

Zwar wird der niedrige Ölpreis dem Investmentstar zufolge die Energiekosten senken, was gut für die Verbraucher ist. «Allerdings werden die privaten Haushalte das Geld eher sparen als ausgeben.»