Die Reichen der Welt werden mutiger: Sie investieren wieder kräftig im Aktienmarkt – und sind immer zuversichtlicher für die Entwicklung der Wirtschaft.

Millionäre werden wieder risikofreudiger. Eine Umfrage der Beratungsfirma Spectrem Group unter 1'450 Reichen ergab, dass ein grösserer Anteil als noch vor zwei Jahren bereit ist, ihr Geld in Aktien anzulegen. 55 Prozent gaben an, jetzt auf die Anlageform zu setzen – das sind zehn Prozent mehr als noch 2010.

Das zeigt ein zum einen einen gewissen Optimismus über die gesamtwirtschaftliche Lage. Zum anderen reflektiere es aber auch einfach, dass die Jagd nach Renditen nun wieder Fahrt aufnimmt, so die Verfasser der Studie.

Risikofreude so gross wie seit Jahren nicht mehr

Bei ihren Investments setzen sie Millionäre gemäss der Spectrem Group, einer Beratungsfirma für Wealth Manager mit Sitz in Illinois, seit der Finanzkrise 2008 immer öfter auch auf externe Berater, um bei Entscheidungen zu helfen.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Untersuchung der Bank of America Merril Lynch. Dabei wurden 254 Fondsmanager aus aller Welt befragt – und ein Ergebnis war, dass deren Risikofreude so hoch wie seit neun Jahren nicht mehr. Die Investoren haben ihre Bar-Reserven von 4,2 auf 3,8 Prozent im Schnitt reduziert. Und eine Mehrheit findet, dass Aktien unterbewertet sind – insbesondere in Europa.

Bessere Zeiten erwartet

Der Optimismus, was die Entwicklung der Weltwirtschaft betrifft, ist so gross wie seit 2010 nicht mehr. 60 Prozent der Fondsmanager in der Merrill-Lynch-Umfrage gehen davon aus, dass bessere Zeiten auf die globale Konjunktur zukommen.

Da ein wachsender Anteil der Investoren auch von einer steigenden Inflation ausgeht, ist der Aktien-Appetit auch dadurch zum Teil erklärbar.

Auch bei der Finanzkrise in den USA gehen die meisten davon aus, dass das Schlimmste überstanden ist. Dasselbe gilt für die Eurokrise. 

• Siehe auch: «Einblick in ein diskretes Verhältnis. So halten es die Superreichen mit ihren Vermögensverwaltern»