Weil die Finanzbranche spart, fehlt es im Luxussegment an wohlhabenden Wohnungskäufern. Prestigebauten werden daher nicht mehr realisiert.

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Der Mobimo Tower im trendigen Quartier Zürich-West steht zwei Jahre nach der Eröffnung noch zu deinem Drittel leer. Die insgesamt 53 Wohneinheiten mit Panoramablick über die Stadt, eigenem Health Club mit Sauna und Dampfbad sowie Executive Lounge Roomservice in unmittelbarer Nähe zum Swiss Prime Tower konnten bisher nicht genügend Kunden anziehen.

Das Ziel, bis Ende 2013 alle Wohnungen verkauft zu haben, wird gemäss Mobimo-Geschäftsführer Christoph Caviezel nicht erreicht werden. Das sagte er gegenüber der Wirtschaftszeitung «Wall Street Journal». Man gebe sich nun Zeit bis Ende 2014.

Der Wind hat gedreht

Nicht nur Mobimo sondern auch andere Schweizer Bauunternehmen haben die Trendumkehr im Schweizer Luxusimmobilienmarkt zu spüren bekommen. Das Segment laufe nicht mehr. Und es gebe zu wenig Käufer, seit die Bankenbranche auf Sparkurs sei, schreibt das «Wall Street Journal» weiter.

Auch die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank, wonach die Banken seit diesem Februar ein Prozent mehr Reserven für Hypothekenrisiken aufbauen müssen, habe die Baulust der Anleger gedrückt. So hat auch die Mobimo ein neues Luxusprojekt für einen ähnlichen Bau an der Goldküste begraben.

«Es macht keinen Sinn, noch mehr Wohungen im oberen Preissegment zu bauen», so Caviezel gegenüber der deutschen Ausgabe des US-Wirtschaftsblattes.

Goldene Zeiten sind vorbei

Ähnlich schätzt auch Thomas Rieder, Ökonom bei der Credit Suisse, die Wohnungslage ein: «Die goldenen Zeiten der vergangenen zwei oder drei Jahre sind vorbei», sagte er zum «Wall Street Journal».

Die Zeiten, in denen sich Käufer schon vor der Fertigstellung eines Immobilie für deren Kauf entschieden hätten, seien definitiv vorüber.