Der US-Onlinehändler bietet neu auch Kunst-Gegenstände auf seiner Plattform zum Verkauf an. Doch das neue Geschäftsfeld stösst nicht überall auf Anklang.

 Amazon verkauft unter der Rubrik «Fine Art» seit Dienstag auch Gemälde, Fotografien, Zeichnungen und mehr. Im Angebot sind aktuell rund 35'000 Objekte von mehr als 150 Kunsthändlern und Galerien aus den USA, Kanada, Grossbritannien und den Niederlanden. 

Der Preis reicht von zehn Dollar bis zu mehreren Millionen Dollar. Im Angebot ist beispielsweise auch das Werk «Hamburger Michel» des US-Popartkünstlers Andy Warhol für 1,45 Millionen Dollar. Das bisher teuerste Werk der Kollektion ist das Gemälde «Willie Gillis: Package from Home» des US-Malers Norman Rockwell (Bild). Der Preis: 4,85 Millionen Dollar.

Neues Schwergewicht im Online-Kunsthandel 

Dass ein Kunstkauf dadurch sehr viel einfacher wird, ist ein Vorteil, den sich etwa die Galerie Paddle8 von der Kooperation verspricht. «Wir können über Amazon unsere Reichweite enorm erweitern und gleichzeitig einen einfachen Zugang zu erschwinglichen, limitierten Arbeiten anbieten», wird die Galerie in der Presseerklärung von Amazon zitiert. Nach eigenen Angaben ist Amazon damit einer der grössten Kunsthändler im Internet.

«Das sind Abzockerpreise»

Doch nicht alle sind vom neuen Angebot begeistert. «Es sieht aus, als ob Händler ihre Ladenhüter zu Dummkopf-Preisen los werden wollen», schreibt der Ökonom Tyler Cowen auf dem Blog «Marginal Revolution». Er bemängelt damit die Qualität der Werke und kritisiert die überteuerten Angebote.

Auch die inzwischen gelöschten Kommentare von Besuchern der Auktion eines Claude-Monet-Gemälde zeigen wenig Begeisterung über die Preispolitik der Galerien, wie das amerikanische Branchenportal «Business Insider» festhält.