Misst man es am Zuwachs an Millionären, dann ist China auch nicht mehr das, was es noch vor Kurzem schien.

Die Zahl der Millionäre wuchs im Reich der Mitte 2012 so langsam wie seit fünf Jahren nicht mehr. 1,05 Millionen Chinesen hatten ein Vermögen über der Schwelle von zehn Millionen Yuan (circa 1,5 Millionen Franken).

Das sind gegenüber dem Vorjahr «nur» drei Prozent mehr, wie aus einer gemeinsamen Untersuchung des Forschungsinstitutes Hurun und der Beratungsfirma GroupM Knowledge hervorgeht.

Bei den Superreichen zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Anzahl stieg hier um zwei Prozent auf 64'500 – ebenfalls so langsam wie seit fünf Jahren nicht mehr. Zu dieser Gruppe gehören Multimillionäre, die mehr als 100 Millionen Yuan besitzen (15 Millionen Franken).

Immobilien und Aktien als Hauptquellen

Spürbar wird hier das langsamere konjunkturelle Wachstum. Die weltweit zweitgrösste Wirtschaft hatte im vergangenen Jahr um 7,8 Prozent zugelegt. Das ist der tiefste Wert seit 13 Jahren.

Die Zahl der neuen Millionäre deckt sich aber auch mit der Entwicklung des Aktienmarktes. Der Leitindex in Shanghai legte 2012 um rund 3 Prozent zu. 15 Prozent der China-Millionäre nannten Aktieninvestments als Hauptquelle ihres Reichtums.

Nach wie vor bleibt aber der Immobilienmarkt die Top-Investition für chinesische Millionäre. Trotz staatlicher Regulierung verdienen damit 15 Prozent ihr Geld, zunehmend im Ausland.

Optimismusbarometer sinkt

Auch die Zuversicht bei chinesischen Millionären für die kommenden zwei Jahren schwindet: Lediglich ein Viertel der Millionäre sind für das Wirtschaftswachstum noch «sehr zuversichtlich». 2011 lag dieser Wert noch bei 28 Prozent, und 2011 versprühten noch fast die Hälfte grosse Zuversicht.

Die meisten Millionäre leben laut dem GroupM Knowledge-Hurun Wealth Report 2013 in der Region Peking, nämlich 184'000 respektive rund 17,5 Prozent, gefolgt von Shanghai mit 147'000 Millionären.