Vorbei sind die Zeiten, als reiche Chinesen die stärksten Konsumenten von Luxusgütern waren. Vor allem Autobauer schielen wieder vermehrt auf traditionelle Märkte.

Dass die Anzahl der superreichen Chinesen schrumpft, belegen nicht nur einige Studien. Auch Stephan Winkelmann, der Chef des italienischen Automobilherstellers Lamborghini, beobachtet im Reich der Mitte eine Verlangsamung im High-End-Segment.

Damit steht Winkelmann nicht allein da. Auch andere Hersteller von Super-Sportwagen wie Ferrari, BMW oder Rolls-Royce teilen seine Sorgen über den stockenden Wachstumsmotor und die schwächere Nachfrage in China.

Rückkehr zu traditionellen Märkten

Dafür bereiten andere Märkte Grund zur Freude. Der Chef von Lamborghini fokussiert sich mehr und mehr wieder auf traditionelle Märkte wie USA und Japan. «Die USA ist wirklich wieder auf dem richtigen Weg und wird immer wichtiger für uns», sagt Winkelmann in einem Interview mit der Nachrichtenagentur «Bloomberg».

Ähnlich beurteilt das Andreas Graef, Unternehmensberater bei A.T. Kearney in Shanghai. «Die USA sind derzeit der stärkste Markt weltweit.» An eine Kehrtwende glaubt er nicht. Die chinesische Nachfrage nach Luxusautos erlebe wahrscheinlich nie mehr einen solchen Boom, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war, so Graef weiter.

Gesamter Luxuskonsum knickt ein

Doch nicht nur Autobauer von Luxuswagen spüren die Zurückhaltung im Portemonnaie der chinesischen Millionäre und Milliardäre. Auch der Absatz von Luxusgütern wie Prada-Taschen, Bordeaux-Weine, exklusive Uhren oder teure Abendessen bricht laut dem Bericht immer stärker ein.