Skifahren ist über den Massensport längst hinaus. Liebhaber suchen sich den besten Schnee, die grösste Pistenauswahl, den heftigsten Après-Ski oder den glamourösesten Kurort. Wer sich wirklich abheben will, fährt Ski in den USA. Hier sind die besten Destinationen.

Die jährliche Planung der Skiferien ist entweder unnötig, weil das Ferienhaus im Berner Oberland wartet. Oder sie ist langweilig, weil ohnehin nur St. Moritz, Zermatt, allenfalls noch Verbier in Frage kommen.

Oder sie ist aufregend und knifflig. Weil Skifahren längst mehr ist, als mit zwei an die Füsse geschnallten Brettern einen Berg heruntergleiten. Das Material ändert sich, die Technik, die Anlagen, die Hotellerie, die Reisetrends.

«Pure Awesomeness»-Faktor

Die USA als Skidestination sind allerdings ein Reisetrend, der sich über die Jahre immer behaupten konnte. Skifahren in den Rockies ist exklusiv, denn die sprichwörtliche Service-Mentalität der Amerikaner treibt in den Ski-Resorts ihre schönsten Blüten.

Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» hat eigens einen Algorithmus entwickelt, der aufgrund von 30 Kriterien die besten Skidestinationen filtert und nach dem «Pure Awesomeness»-Faktor, kurz PAF, eine Rangliste erstellt.

«Pure Awesomeness» ist einer dieser Begriffe, der sich nicht adäquat übersetzen lässt. Aber mit «reine Grossartigkeit» kommt man ihm schon recht nahe.

Das sind die besten 5:

1. Jackson Hole, PAF 99
Jackson Hole

Hierzulande ist das Städtchen in Wyoming besser bekannt wegen seinem alljährlichen Notenbanker-Treffen. Aber Jackson Hole atmet auch Berg- und Ski-Historie. Das Terrain gilt als abwechslungsreichstes in den ganzen Vereinigten Staaten.

Die Schneesicherheit- und -qualität ist legendär. Dieses Jahr nimmt ein neuer Lift den Betrieb auf, der Zugang zu den wilderen Ecken des Gebietes bietet.

Das Städtchen ist noch immer provinziell, aber in den letzten Jahren hat sich die Hotellerie und Gastronomie auch auf eine anspruchsvollere Klientel umgestellt. Erreichbar ist Jackson Hole mit Direktflügen von Chicago aus.

2. Snowbird, PAF 98,4
Snowbird

In Snowbird vermischen sich Schneequalität, Terrain, Luxus und Gelassenheit in allerfeinster Harmonie. Bausünden im «Swiss Chalet»-Stil findet man hier nicht, dafür ein legendäres Hotel, die Cliff Lodge. Die Liftanlagen sind klasse, aber Snowbird bietet auch etwas, was es in Europa nicht gibt: Cat-Skiing. Eine Pistenraupe bringt Skifahrer in die abgelegeneren Gebiete. Zu erreichen ist Snowbird über Salt Lake City.

3. Whistler - Blackcomb, PAF 97,4
Whistler

Okay, Whistler Mountain ist in Kanada, aber das ist hier zweitrangig. Whistler ist spätestens seit den Olympischen Spielen in Vancouver von 2012 hierzulande ein Begriff. Kenner wissen, dass das Gebiet das grösste Nordamerikas ist und bezüglich Höhendifferenz nur noch von Revelstoke geschlagen wird.

In Whistler tummelt sich die nordamerikanische Ski-Szene, hier werden die steilsten Abfahrten und höchsten Cliffs gesucht. Und nachts steppt der Bär. Seit Jahrzehnten ist Whistler für seine Partyszene bekannt. Gesetztere Besucher finden aber dennoch eine grosse Auswahl an gediegenen Restaurants und Bars. Whistler liegt etwa vier Autostunden von Vancouver entfernt.

4. Alta, PAF 94
Alta

Alta in Utah ist zwar kein Insidertipp, dafür ist die Ski-Historie des Ortes zu lang und reich. Alta ist weniger ein Ferienort als eine Ski-Destination für Familien. Im Städtchen haben sich viele frühere «Ski-Bums» niedergelassen – Leute, die nichts als Skifahren im Kopf haben – und betreiben kleine Geschäfte oder Pensionen.

Alta gilt als einer der schneereichsten Orte in den USA. Das Terrain ist zwar nicht das steilste und bezüglich Höhendifferenz kann Alta mit Whistler oder Jackson Hole auch nicht mithalten. Aber hier gibt es weite wie auch mit Felsen durchsetzte Hänge, Canyons und Wälder, die viel Abwechslung bieten. Und die Qualität des Pulverschnees ist legendär. Zu erreichen ist Alta über Salt Lake City.

5. Vail, PAF 93,7
Vail

Vail in Colorado ist möglicherweise die am besten bekannte Ski-Marke der USA – neben Aspen. Hier macht der Ski-Weltcup-Zirkus jährlich halt, hier wurden Weltmeisterschaften ausgetragen. Landschaftlich ist Vail im Vergleich zu Whistler oder Jackson Hole schon beinahe lieblich. Es fehlt der alpine Touch. Dennoch findet der Skifahrer auch steiles Gelände.

Dafür bietet Vail wohl die modernsten Skianlagen und die besten Services in ganz Nordamerika. Und die Betreiber von Vail Resorts denken über die Grenzen hinaus.  Mit dem «Epic Pass» können die Gebiete auch in Beaver Creek, Breckenridge, Keystone, Vail, Araphoe Basin und Eldora in Colorado sowie Heavenly, Northstar und Kirkwood am Lake Tahoe in Kalifornien benutzt werden.

Nicht nur dass: Der «Epic Pass» ist auch in den österreichischen Skiorten am Arlberg gültig und erlaubt dem Besitzer auch fünf Tage Gratis-Skifahren in Verbier.