Wohneigentum besitzen und in der Feriengestaltung flexibel bleiben, das schwebte Helmut Schön vor, als er die Idee für «The Hideaways Club» hatte. So gründete der frühere UBS-Banker ein Unternehmen, das auf einem ausgeklügelten Geschäftsmodell beruht.

In den Medien wird The Hideaways Club oft mit Timesharing verwechselt, oder dass es sich dabei um ein «Airbnb für Reiche» handle. Doch der Vergleich mit solchen reinen Nutzungskonzepten für Ferienwohnungen oder -villen greift zu kurz.

Der Hideaways Club ist ein breit diversifiziertes Portfolio an luxuriösen Ferienimmobilien, an dem sich Interessenten finanziell beteiligen können, um diese Liegenschaften dann exklusiv nutzen zu können. Konkret erwirbt das Mitglied eine Aktie und partizipiert so an der Wertentwicklung dieses separaten Immobilien-Vehikels.

Mauritius 500

(Classic Collection auf Mauritius)

Dabei variieren die Tarife je nach Beteiligungsmodell zwischen umgerechnet 90'000 Franken und 300'000 Franken. Gleichzeitig hat jedes Mitglied das Anrecht, eine Anzahl Urlaubstage in den Immobilien seiner Wahl zu verbringen.

Dabei unterscheidet der Hideaways Club zwischen zwei Portfolios: In der Classic Collection finden sich ungefähr 40 luxuriöse Villen und (Ski-)Chalets an einschlägigen Ferienorten in der Toskana, in der Provence, in der Schweiz, aber etwa auch in Südafrika, den USA und seit 2011 auch in Asien.

Urbanes Publikum

Die City Collection wiederum richtet sich an ein urbanes Publikum, das in Städten Exklusivität sucht. Dabei stehen den Club-Mitgliedern Apartments in New York, Berlin oder Singapur sowie in vielen anderen Destinationen zur Auswahl.

Helmut Schoen 500

(Gründer von The Hideaways Club: Helmut Schön)

Für Helmut Schön ist das Konzept des Hideways Clubs ein lang gehegter Traum, den auch viele seiner Bekannten hatten, aber den niemand in ein schlüssiges Geschäftskonzept umgewandelt hatte, wie er im Gespräch mit finews.ch erklärt.

Schon immer wollte er auch eine Ferienimmobilie besitzen, gleichzeitig aber ungebunden bleiben, also nicht jedes Jahr am selben Ort Urlaub machen zu müssen. Ganz offensichtlich ist der gebürtige Deutsche, der inzwischen in der Nähe von Zürich lebt, mit diesem Bedürfnis nicht allein.

Ohne grosse Werbung

In den vergangenen zehn Jahren ist der Hideaways Club rasant gewachsen – ohne grosse Werbung, sondern vielmehr dank Empfehlungen zufriedener Mitglieder, wie Schön unterstreicht.

Heute zählt das Unternehmen rund 500 Mitglieder, davon 330 in der Classic Collection und 170 in der City Collection. Schöns Ziel sind mittelfristig 600 Mitglieder und weltweit etwa 100 Immobilien, wie er weiter erklärt.

Bangkok 500

(City Collection in Bangkok)

So liquid wie eine gewöhnliche Aktie an der Börse ist der Hideaways-Titel natürlich nicht, wie ja auch eine eigene Immobilie nicht liquide ist oder sein kann.

Wenn man Mitglied ist und seinen Anteil irgendwann einmal verkaufen will, dann wird dieser nach festen Reglementierungen an neue Mitglieder zum Marktpreis des Anteils verkauft. Von ihrer Club-Beteiligung trennen sich jedoch nur die wenigsten Leute wieder, wie Schön betont.

Persönliche Präverenzen

Die Mitgliedschaft beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Bereitstellung von Ferienvillen und Stadtwohnungen. Das Konzept sieht ebenso vor, dass die Beteiligten während ihrer Ferien individuell und nach persönlichen Präferenzen betreut werden.

Dafür zuständig ist ein so genannter «5-Sterne-Concierge-Service» sowie ein Maid-Service sieben Tage die Woche. Alles in allem bringt dieser Service sozusagen das Hotel in die eigene Immobilie.

masseria lolivo puglia 500

(Concierge-Service an Ort)

So sorgt die Person vor Ort, dass der gesamte Aufenthalt reibungslos verläuft. Das fängt bei den Transfers von und zum Flughafen an, geht über Babysitting bis hin zu Spa-Behandlungen. Der Concierge übergibt den Schlüssel, führt durch das Anwesen und organisiert den Einkauf während der Urlaubszeit.

Rund 40 Prozent günstiger

Helmut Schön ist überzeugt, dass Leute, die auf diesem Niveau Ferien machen, mit ihrer Mitgliedschaft im Hideaways Club rund 40 Prozent günstiger fahren, als wenn sie ein vergleichbares Haus besitzen oder mieten würden, und vor allem ungebunden sind, wie er im Gespräch weiter ausführt.

Die grösste und am meisten geschätzte Ersparnis ist allerdings die Zeitersparnis durch den Rundum-Service und die Qualität aller Immobilien.

Der finanzielle Beitrag, den ein Mitglied insgesamt aufbringen muss, ist denn auch vergleichsweise niedrig angesichts des Angebots, das permanent ausgebaut oder erneuert wird sowie unter der Aufsicht von Immobilien-Fachleuten, Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und diverser Banken, darunter Barclays, steht.

Phuket Thailand 500

(Classic Collection in Phuket, Thailand)

Schön weist auch darauf hin, dass zu seiner Klientel nicht Milliardäre gehören, sondern gut situierte Einzelpersonen und Familien, die sich schon immer den Kauf einer Ferienimmobilie im Ausland überlegten, es aber aus unterschiedlichen Gründen nie getan haben.

Ein Drittel der Kunden sind dem Vernehmen nach Briten, ein Drittel stammt aus dem übrigen Europa, rund 20 Prozent sind aus Asien und etwa 15 Prozent aus dem Nahen Osten. Diese Klientel komme mit dem Hideaways Club voll auf ihre Rechnung, ist Schön überzeugt.

«Bei Timesharing besitzt man nichts»

Mittlerweile sind auch einige Spitzensportler Mitglied, wie der frühere Formel-1- und heutige Formel-E-Fahrer Nick Heidfeld oder der britische Tennisstar Tim Henman.

«Diese Art von Teileigentum ist ein perfektes Konzept. Es wird oft mit Timesharing verwechselt, aber bei Timesharing besitzt man nichts. Beim Hideaways Club besitzt man tatsächlich Grundeigentum durch seinen Besitzanteil an der Immobilienholding, der darüber hinaus noch breit diversifiziert ist», erklärt Henman.

Und Rennfahrer Heidfeld findet: «Im Hideaways Club habe ich die Lösung gefunden: Eine Vielfalt traumhafter Anwesen an atemberaubenden Orten, die ich das ganze Jahr über nutzen kann.»

Provence 500

(Classic Collection in der Provence, Frankreich)

Schön, der mit seinem Unternehmen bereits seit einigen Jahren profitabel arbeitet, ist überzeugt, dass gerade bei einer Klientel, die sich vergleichsweise viel leisten kann, der Erlebnis-Aspekt in der Freizeit-Gestaltung immer wichtiger wird – das, was man mit Geld nicht kaufen könne.

Unter diesen Prämissen denkt der Hideaways-Gründer auch darüber nach, zusätzliche Club-Mitgliedschaften anzubieten, die weitere «Urlaubs-Erfahrungen» ermöglichen, wie die Benützung von Yachten, Spas oder Sport-Clubs.

«Luxus», sagt Schön, besteht heute nicht mehr darin, ein luxuriöses Haus oder ein Boot zu besitzen. Luxus sind die unvergleichlichen Erfahrungen, die man im Urlaub macht.»


Beim Hideaways Club handelt es sich um einen Immobilienfonds inklusive einem exklusiven Club. Die Investoren kaufen sich in ein internationales Portfolio von Luxusimmobilien ein – und machen in ihnen Urlaub. Das Unternehmen wurde 2006 von Stephen Wise, ehemals leitender Unternehmensberater bei Bain & Company, Helmut Schön, ehemals Corporate Financier bei Merrill Lynch und UBS, und Mike Balfour OBE, dem Gründer von Fitness First, aus der Taufe gehoben.