Haben Sie keine Lust mehr auf eine Karriere im Investmentbanking und träumen Sie vom Ausstieg? finews.ch unterbreitet Ihnen Vorschläge für einen beruflichen Neustart.

Weil sie sich für ihr Leben etwas Sinnvolleres als eine Bankentätigkeit vorstellen konnte, schlug Brittany Marling ein lukratives Job-Angebot der US-Investmentbank Goldman Sachs aus. Und es scheint, dass dies ein weiser Entscheid gewesen war. Denn inzwischen hat sich die Amerikanerin in der Filmindustrie einen Namen als Autorin, Produzentin und Schauspielerin geschaffen.

Zwar mag nicht jeder Investmentbanker über die Talente von Marling verfügen. Dennoch dürfte sich der eine oder andere schon mal die Frage gestellt haben, ob es für ihn nicht auch noch eine reizvollere Tätigkeit ausserhalb des Investmentbankings gibt.

Doch was könnte man an Stelle dessen tun? Das Onlineportal «efinancialcareers» hat dazu eine Liste von Vorschläge ausgearbeitet, wovon finews.ch eine Auswahl zeigt:

  • Private Equity: Nur die Besten der Besten kommen dafür in Frage, mit einem Abschluss einer renommierten Universität, Erfahrung im Bereich M&A bei einer Top-Bank und einem Top-Ranking unter den besten Bankern. Die Idee ist allerdings nicht neu. Auf eine ausgeschriebene Stelle im Private Equity in London melden sich inzwischen 200 bis 300 Investmentbanker.
  • Beratung für Grossunternehmen: Geeignet für Junior-Banker aus dem Bereich M&A, die ein einfaches Leben schätzen und sich mit weniger Einkommen zufrieden geben. Eignet sich aber auch für erfahrene Banker, die bereits genug verdient haben und es gemütlicher haben wollen. Die Gefahr besteht allerdings, dass man sich mit uninteressanten Deals beschäftigen muss.
  • Investor-Relations: Dafür kommen Leute aus dem Equity-Research und für einige wenige aus dem Bereich Corporate Finance in Frage. Allerdings gibt es wenige Angebote. Erfahrene Leute im Bereich IR können schon mal eine sechsstellige Summe verdienen, in untergeordneten Positionen gibt's aber deutlich weniger als im Banking.
  • Boutiques: Geeignet für Profis aus dem Bereich M&A, die grössere Nähe zur Führung suchen oder die in der Lage sind, unbefangen Ratschläge erteilen zu können. Ein guter Schritt für erfahrene M&A-Profis. Juniors könnten dagegen bald herausfinden, dass sie noch härter arbeiten müssen als bei den Grossbanken.
  • Bücher schreiben über die Zeit bei der Bank: Ist eine Überlegung wert für Banker im mittleren Kader mit gebremsten Karriere-Ambitionen und die lange genug in der Branche waren, um etwas erzählen zu können. Allerdings könnte sich das Buch nicht verkaufen, und man wird mit Sicherheit keinen Job mehr in der Branche finden.
  • Restaurant eröffnen: Nur wohlhabenden Bankern zu raten, die über genug Geld verfügen, das sie zum Fester hinauswerfen können oder Junior-Bankern, die sich ihren Traum erfüllen wollen. Alllerdings sollte man wissen, dass sogar Jamie Oliver Mühe hat, das Restaurant-Geschäft am Laufen zu halten.
  • Mit eigenem Geld handeln: Dafür kommen Trader aus dem mittleren Kader im Eigenhandel in Frage, die es nicht ins Hedge-Funds-Geschäft geschafft haben. Dagegen spricht: Es ist Dein Geld, das Du verlieren kannst.
  • Mit fremdem Geld handeln: Das können sich Händler mit reicher Familie und wohlhabenden Freunden leisten. Doch reiche Freunde haben nicht immer viel Geduld.
  • Ein MBA machen: Ist Analysten zu empfehlen, die nicht sicher sind, ob sie in der Karriereleiter noch aufsteigen können oder Leuten aus dem Middle-Office, die an die Front wollen und damit früher oder später im Investmentbanking landen. Auch für Banker, die in eine ganz andere Branche wechseln wollen. Angaben von den grossen Business Schools zeigen aber, dass es schwieriger geworden ist, ein MBA als Türöffner für den Wechsel in ein neues Karriere-Gebiet nutzen zu können.
  • Headhunting: Jeder, der lange genug in der Branche gearbeitet hat und viele Leute kennt, kommt dafür in Frage. Allerdings wird es nicht lange dauern, und die Kontakte reagieren nicht mehr auf Anrufe.

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