Am Ende eines Bewerbungsgesprächs folgt üblicherweise die Frage, ob man noch Fragen habe. Aber Vorsicht: Mit unbedachten Äusserungen disqualifiziert sich ein Bewerber gleich selber. Einige Fragen sind tabu.

Das Ritual ist bekannt. Zum Schluss eines Bewerbungsgesprächs stellt der Personalverantwortliche die Frage: «Haben Sie noch Fragen?»

Das ist definitiv die letzte Gelegenheit, um zu brillieren – oder sich zu blamieren. Letzteres ist dann der Fall, wenn jemand die so genannte Tabu-Fragen stellt. Sie lautet in diversen Variationen in etwa so, läuft aber stets auf das selbe Problem hinaus:

«Habe ich den Job?», «Haben Sie irgendwelche Zweifel, was mich betrifft?», «Wie habe ich mich geschlagen?» oder «Was denken Sie wirklich von mir?»

Nicht der richtige Zeitpunkt

Mit solchen Fragen überschreitet der Bewerber eine rote Linie und bringt die Entscheidungsträger in Verlegenheit, sagt der amerikanische Personalexperte Michael Kerr.

Denn solange der Rekurtierungsprozess nicht abgeschlossen sei, werde sich kein Verantwortlicher aus dem Fenster lehnen und seinen persönlichen Eindruck schildern, so Kerr gegenüber dem britischen Branchenmagazin «Business Insider». Er empfiehlt: Der richtige Zeitpunkt für ein ehrliches Feedback ist erst dann reif, wenn die Entscheidung über eine Einstellung oder Absage getroffen worden ist.

«Nein» ist keine Alternative

Nicht nur bringen Tabu-Fragen die Entscheidungsträger in Verlegenheit, die Kandidaten disqualifizieren sich damit gleich selber. Denn sie zeugen entweder von Arroganz, Verzweiflung oder Unsicherheit. 

Auf die finale Frage «Haben Sie noch Fragen»? sollte dennoch nicht einfach mit «Nein» geantwortet werden. Denn dies kann einem als Desinteresse ausgelegt werden.

Mögliche sinnvolle Fragen sind: «Wann darf ich mit einem Feedback rechnen?» oder «Kann ich noch etwas beisteuern, was Sie in Ihrer Entscheidungsfindung unterstützt?»

Weitere fünf Fragen auf die «finale Frage» hat finews.ch hier zusammengestellt.